Kürbis – vielseitig und flexibel

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Herbstzeit ist Kürbiszeit.
Foto: Thomas Stephan, BLE

Der Kürbis hat in den vergangenen Jahren in Deutschland eine ziemlich steile Karriere gemacht. Die Anbaufläche ist innerhalb weniger Jahre um mehr als ein Drittel angestiegen. Was auf dem Feld wächst, gibt es jetzt als Saisonware im Laden – in vielseitiger Form und Farbe. Von den insgesamt um die 800 Sorten sind allerdings nur eine Handvoll wirklich häufig im Angebot. Besonders bekannt und beliebt ist der Hokkaidokürbis. Die leuchtend orangefarbene Riesenbeere mit dem helleren Fruchtfleisch lässt sich sogar mit der Schale kochen. Der Hokkaido macht sich püriert als Suppe genauso gut wie im Backofen gegrillt oder gekocht im Gemüsegericht. Mit um die zwei Kilogramm hat er – was die Kürbisfamilie angeht – noch eine „handliche“ Größe.

Der gerippte große Muskatkürbis ist da mit seinen bis zu 30 Kilogramm schon ein ganz anderes Kaliber. Er zeichnet sich durch süßlich duftendes Fruchtfleisch aus. Der Muskatkürbis hat ein zartes, hellgelbes Fruchtfleisch und einen fruchtig-säuerlichen Geschmack, wodurch er prädestiniert ist für Süßspeisen. Doch auch in Suppen und Salaten macht er sich gut.

Farblich zurückhaltend in zartem Gelb präsentiert sich die Sorte Butternut. Sie ähnelt in der Form einer überdimensionierten Erdnuss bzw. Birne und ist – wie Kollege Hokkaido – sehr vielseitig verwendbar. Das feste Fruchtfleisch lässt sich braten, frittieren oder zu Rohkostsalaten verarbeiten.

Die größte Beere der Welt

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Kürbisse decken die Böden gut ab und verhinderen das Abspülen nährstoffreicher Erde.
Foto: FiBL

Botaniker zählen Kürbisse zu den Beeren, und zwar den größten der Welt. Verwandt sind die Kürbisse mit Gurken, Zucchini und Melonen. Die schöne gelbe, orange oder rötliche Farbe bekommen sie durch einen hohen Anteil an Carotinoiden. Diese sekundären Pflanzenstoffe können Körperzellen vor oxidativen Schäden schützen.

Auch Biobäuerinnen und Biobauern haben ihre Freude an Kürbissen: Das Rankengewächs deckt die Böden gut ab und verhindert das Abspülen nährstoffreicher Erde. Kürbis ist eine willkommene Abwechslung auf den Feldern, beispielsweise nach einem Jahr mit Getreide. Der Kürbis ist dabei recht genügsam und macht relativ wenig Arbeit.

Geerntet wird – je nach Sorte – ab etwa Mitte August. Ob ein Kürbis ausgereift ist, erfährt man am besten durch Klopfen. Klingt er hohl und gibt auf Fingerdruck nicht nach, ist er reif. Die meisten Speisekürbisse sind bei plus zehn bis 15 Grad Celsius vier bis sechs Monate lagerfähig, einige Sorten auch noch länger. Im Privathaushalt sind sie allerdings meist schnell verarbeitet.

Vorsicht Bitterstoffe

Bevor der Speisekürbis in den Topf wandert, kann er noch als schöne Herbstdekoration dienen. Ausgehöhlt und mit geschnitztem Gesicht versehen werden Kürbisse zum typischen Halloweenschmuck. Reine Zierkürbissen gibt es auch in unterschiedlichster Form und Farbe. Sie sollten tunlichst nicht neben den Speisekürbissen liegen oder gar verwechselt werden, denn sie enthalten giftige Bitterstoffe und sind zum Verzehr ungeeignet!

Quelle: Ökolandbau.de