Vergessenes Wildobst: Die feinherbe Kornelkirsche

Vielen ist die Kornelkirsche nicht bekannt. Dabei ist das Wildobst sehr gesund und bringt Abwechslung in die Herbstküche. Die roten kirschähnlichen Früchte haben einen feinherb-säuerlichen Geschmack und werden daher meist verarbeitet gegessen. Sie schmecken im Kompott und Gebäck, im Saft und Likör. Für eine köstliche Konfitüre lässt sich die Kornelkirsche mit säurearmen Früchten wie Birne, Apfel und Holunder kombinieren. Das Wildobst passt süßsauer eingelegt auch zu Wild. Aus noch unreifen orangefarbenen Kornelkirschen werden „falsche Oliven“ hergestellt: Eingelegt in Salzwasser und gewürzt mit Lorbeerblättern und Fenchelsamen verlieren sie ihre Bitterstoffe und werden weich.

Die Kornelkirsche, auch Herlitze oder Gelber Hartriegel genannt, ist in Mittel- und Südeuropa sowie in Westasien beheimatet. Sie ist ein Hartriegelgewächs und nicht mit der Kirsche verwandt. Der baumartige Strauch oder Kleinbaum kann vier bis sechs Meter hoch werden und bevorzugt kalkreiche Böden. Oft ist er in lichten Wäldern, am Waldrand und in Hecken zu finden. Für Insekten ist der Baum wichtig, da er sehr früh im Jahr blüht. Die roten ovalen Früchte reifen ab September. Sie werden gerne von Vögeln gefressen und ihre Steinkerne so auch weiter verbreitet. Das Fruchtfleisch enthält viele positive Inhaltsstoffe – darunter reichlich Kalium und Vitamin C, aber auch B-Vitamine, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen.

Kornelkirschen reifen meist über einen Zeitraum von vier bis fünf Wochen. Am besten schüttelt man den Baum in regelmäßigen Abständen und sammelt die reifen Früchte auf. Wer noch nicht ganz reife Früchte gepflückt hat, kann sie ein bis zwei Tage bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Rohe Kornelkirschen sind schwer zu entsteinen. Wenn man die Kerne mitkocht, lassen sie sich leichter ablösen.

Quelle: www.aid.de