Weltnudeltag – lang lebe die Nudel!

Wer Pasta, Soße und Käse richtig lagert und Reste der Lebensmittel verwertet, rettet sie vor dem Müll. Darauf weist die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) zum Weltnudeltag am 25.10.2013 hin. Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland isst mindestens einmal pro Woche Nudeln. Reste landen aber leider häufig im Müll und tragen zum Lebensmittelabfallberg deutscher Privathaushalte von 6,7 Millionen Tonnen jährlich bei. Zu gut für die Tonne! gibt die wichtigsten Tipps zu Lagerung und Resteverwertung von Pasta, Soße und Käse.

Tipp 1: Keime fernhalten

Frische Nudeln verderben sehr schnell. Sie sollten deshalb immer gut gekühlt sein und in drei bis vier Tagen aufgebraucht oder eingefroren werden. Vorgegarte Pasta hält einige Wochen in der geschlossenen Originalverpackung.

Getrocknete Nudeln lassen sich bis zu einem Jahr aufbewahren und können sogar deutlich länger lagern als das Mindesthaltbarkeitsdatum angibt. Ist es überschritten, sollte man die Ware allerdings gründlich prüfen: Wenn etwas gut aussieht, riecht und schmeckt, ist es meistens auch noch gut. Wichtig ist, Nudeln bei mäßigen Temperaturen und trocken in einem dicht schließenden Behälter aufzubewahren. Es spielt dabei keine große Rolle, ob die Packung bereits geöffnet ist. Bunte Nudeln können durch Lichteinfall mit der Zeit die Farbe verlieren, deshalb sind sie aber noch kein Fall für den Müll.

Tipp 2: Austrocknen und Nudelmatsch verhindern

Harte oder durchgeweichte Pasta landet schnell im Müll. Vor dem Austrocknen schützen geschlossene Behälter. Geeignet sind verschließbare Plastikdosen und abgedeckte Schüsseln. Die Pasta sollte aber vorher zwei bis drei Stunden auskühlen. Erst dann geht es in die Behälter. Sonst kann sich Schwitzwasser bilden, in dem die Nudeln durchweichen. Soßenreste am besten getrennt von der Pasta aufbewahren. Beim Aufwärmen erst die Soße aufkochen, dann die kalten Nudeln zugeben und miterhitzen. Dadurch werden sie nicht zu weich.

Tipp 3: So halten Nudelreste länger

Pasta-Reste gehören in den Kühlschrank. Auf dem obersten Brett halten Nudeln dort abgedeckt ein bis zwei Tage. Vor dem Essen sollte man sie anhand von Geruch und Aussehen auf Frische prüfen.

Tipp 4: Soßenleben verlängern

Übrig gebliebene Soße lässt sich einige Tage in einem verschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahren. Nicht aufgebrauchte Soßen-Tetrapacks lassen sich mit einer Heftklammer verschließen. Angebrochenes Pesto hält vier bis fünf Tage, selbstgemachte Hackfleischsoße im untersten Kühlschrankfach bis zu zwei Tage. Tomatensoße lässt sich auch einkochen, sodass sie in Einmachgläsern in der Speisekammer etwa drei Monate hält. Achtung: Carbonara-Soße ist ein Sonderfall. Da sie mit rohem Ei hergestellt wird, sollte man sie gut kühlen und noch am Tag der Zubereitung essen. Sonst droht eine Salmonelleninfektion.

Tipp 5: Wie Parmesan lecker bleibt

Es lohnt sich, Parmesan und Grana Padano am Stück zu kaufen. So halten sie vier Wochen und damit noch länger als in geriebener Form. Die beste Vorsorge gegen Sporen: Käsestücke nicht in Cellophan, sondern in ein Leinentuch wickeln und ins Gemüsefach des Kühlschranks legen. Alternativ kann Hartkäse auch im Papier oder einer Käsedose im mittleren Kühlschrankfach aufbewahrt werden. Etwas weißlicher Schimmel ist bei Grana Padano und Parmesan übrigens noch kein Grund, den Käse wegzuwerfen. Befallene Stellen lassen sich einfach großzügig wegschneiden. Achtung: Diese Regel gilt nur für Hartkäse.

Rezepte für beste Reste

Übrig gebliebene Nudeln, Soße und Käse lassen sich auch in fest schließenden Behältern oder Gefrierbeuteln für einige Monate einfrieren. Oder man kocht daraus leckere, neue Gerichte. Für Pastareste in Tomatensoße hat Fernsehkoch Sante de Santis eine typisch italienische Kochidee. Nudeln vom Vortag ohne Soße werden mit Thilo Bischoffs Rezept für Schinkennudeln zu einem echten Klassiker.

Fernsehkoch Sante de Santis: Crostata di spaghetti alla napoletana

Zutaten (für 4 Personen): 300 g übrig gebliebene Spaghetti in Tomatensauce, Pflanzenöl, 1 Ei, 100 g Mozzarella in Würfeln und 50 g Schinkenwürfel (Menge nach Belieben variierbar).

Zubereitung: Die kalten Spaghetti in eine Schüssel geben, mit Mozzarella und Schinken mischen. Das Ei verquirlen und in die Spaghetti geben. Alles gut mischen. Eine Pfanne leicht erhitzen, innen gut einölen, die Spaghetti hineingeben und bei kleiner Flamme wie ein Schweizer Rösti beidseitig kross und goldbraun backen. Zeit nehmen, bis die Spaghetti kompakt wie ein Kuchen wirken. Kurz abkühlen lassen, in Ecken schneiden – und Guten Appetit!

Spitzenkoch Thilo Bischoff: Schinkennudeln

Zutaten (für 4 Personen): einige Kräuter, etwas Öl, 2 Eier, 350 g Schinken, 800 g Nudeln (vom Vortag), Salz, Pfeffer.

Zubereitung: Eine Pfanne stark erhitzen. Die Nudeln, z. B. Penne, mit dem Öl in der Pfanne und mit dem Schinken gut anbraten. Salz und Pfeffer mit den Eiern verquirlen und mit in die Pfanne geben. Dann die Kräuter dazugeben und verrühren. Fertig.

Weitere Rezepte für beste Reste enthält die BMELV-App Zu gut für die Tonne!. Darüber hinaus bietet sie Tipps zu Lagerung und Haltbarkeit von Lebensmitteln sowie einen interaktiven Einkaufsplaner. Sie ist gratis im AppStore und bei GooglePlay erhältlich: www.zugutfuerdietonne.de/app

Initiative Zu gut für die Tonne!

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Pro Person und Jahr sind das rund 82 Kilogramm Lebensmittelabfall. Rund zwei Drittel davon wären vermeidbar. Wie sich Lebensmittelabfälle reduzieren lassen, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Akteure aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbände, Kirchen und NGOs unterstützen die Initiative. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden sich Tipps zu Lebensmittellagerung und -haltbarkeit, Fakten zur Lebensmittelverschwendung sowie Rezepte für beste Reste.

Pressekontakt:
Zu gut für die Tonne!
Eine Initiative des BMELV
Steffen Ortwein
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
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Telefon: +49 (0)228 996845-7340
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Quelle: BLE