Wintergrillen: Saisonales Gemüse bringt Farbe auf den Grillrost

Fresh vegetable skewers on barbecue grill
© Apelöga/Maskot/Corbis

Wintergrillen, früher eine Gaudi für besonders hartgesottene Grillfreunde, liegt inzwischen voll im Trend. Nur: Wie sieht es mit den Beilagen aus? Was essen Gemüsefans, wenn im eisigen Winter die Kohle glüht? 5 am Tag hat sich in der Grillszene schlau gemacht.

„Durchgrillen“ ist der Trend, den die Macher der deutschen Grillstudie seit 2008 beobachten. Knapp 30 Prozent der Deutschen grillen inzwischen nicht nur bei sommerlichen Temperaturen, sondern ganzjährig. Doch welche Gemüse kredenzt man beim Wintergrillen? „Leckere Grillgerichte lassen sich aus klassischen Wintergemüsen wie Kohl, Möhren, roter Bete oder Pastinaken zaubern. Zudem runden deftige Salate mit Hülsenfrüchten wie weißen und grünen Bohnen, Kichererbsen oder Linsen oder Krautsalate mit unterschiedlichen Dressings das Essen ab“, so Sabine Lauxen, Sprecherin der von der Europäischen Union geförderten 5 am Tag-Kampagne. Die Ernährungsexperten von 5 am Tag setzen sich mit praxisnahen Tipps und Empfehlungen erfolgreich dafür ein, dass der Obst- und Gemüseverzehr auf täglich fünf Portionen steigt.

Gemüsespieße mal ganz anders

Bunte Gemüsespieße sind auch im Winter der vegetarische Grillklassiker schlechthin. Statt Zucchini, Tomaten und Paprika kommen jetzt Pilze, kleine Zwiebeln, Rosenkohl (am besten vorher kurz blanchiert), rote Bete, Süßkartoffeln oder Fenchelstückchen auf die vorher geölten Holzstäbchen. Am besten schmecken die Spieße, wenn man das Gemüse vorab eine Stunde einlegt, zum Beispiel in einer Mischung aus Olivenöl, Balsamico-Essig, Ahornsirup, Salz, Pfeffer und Rosmarin oder der Lieblingsmarinade aus dem Sommer.

Grillpäckchen mit Wintergemüse – einfach köstlich

In Scheiben geschnittene rote Bete sowie gestiftelte Karotten und Pastinaken lassen sich gut im Päckchen grillen. Die rote Bete verfeinert man mit Knoblauch, Balsamico-Essig, Salz und Pfeffer, gibt etwas Thymian dazu und legt das gut geschlossene Alupäckchen eine gute halbe Stunde auf den Grill. Flotter geht es mit in Stifte geschnittenen Karotten, die mit Butter, Salz, Pfeffer, etwas Zucker oder Honig und frischer Petersilie gewürzt 20 Minuten auf dem Rost bleiben. Nach Belieben lassen sich diese Gemüsepäckchen mit Tofu-Stücken, Grill- oder Schafskäse ergänzen.

Gegensätze ziehen an

Eine Mischung aus Herzhaft und Süß passt ebenfalls gut zu den kalten Temperaturen. Wie wäre es zum Beispiel mit pikant gewürzten Hähnchenkeulen und Spießen mit Trockenfrüchten? Hierfür werden entsteinte Backpflaumen, getrocknete Aprikosen und kleine frische Zwiebeln in Weißwein mit winterlichen Gewürzen wie Zimt und Sternanis gegart, aufgespießt und dann noch einige Minuten auf den Grill gelegt.

Apropos Obst: Das darf natürlich bei den Desserts nicht fehlen. Besonders Bananen lassen sich sehr gut grillen und mit verschiedensten Zutaten verfeinern. Und wer zur Adventszeit oder an Weihnachten grillt, kommt um einen klassischen Bratapfel fast nicht herum.

Richtig grillen, perfekt servieren

Um zu vermeiden, dass das Grillgut auskühlt, verwendet man beim Wintergrillen eher geschlossene Grills und greift auf entsprechende Rezepte zurück. Serviert werden die gegrillten Köstlichkeiten auf gut vorgewärmten Tellern oder in Styroporgeschirr, das die Wärme hält. Damit es beim Warten am Grill nicht zu kalt wird, gibt es heißen Punsch, zum Beispiel aus Apfelsaft, der mit Ingwer, Zimt, Sternanis und Kardamom gewürzt ist. Auch aus Zitrusfrüchten lassen sich köstliche wärmende Getränke zaubern.

Mitbringsel zum Wintergrillen

Wer leckere Gemüserezepte fürs Wintergrillen sucht, wird übrigens nicht nur im Internet, sondern auch im Buchhandel fündig. Ein solches Koch-, pardon: Grillbuch, ist ein ideales Mitbringsel, wenn man zum Wintergrillen eingeladen ist. Ebenfalls beliebt sind Fackeln und Feuerkörbe, die dem Grillabend die richtige Stimmung geben. Und noch ein Geschenk kommt hervorragend an: Grillkohle. Denn die ist im Winter kaum erhältlich und wer vergessen hat, sich rechtzeitig einzudecken, freut sich darüber – zumal beim Wintergrillen deutlich mehr Kohle verbraucht wird als im Sommer.

Quelle: Servicebüro 5 am Tag e.V.