Äpfel nicht nur im Winter das meist gegessene Obst

Organic apples in a basket
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Mit einem Pro-Kopf-Verzehr von ca. 25 kg ist der Apfel das beliebteste Obst in Deutschland. Auch nach der Ernte bleiben lagerfähige Apfelsorten bei richtiger Lagerung bis ins Frühjahr frisch.

Besonders beliebt: Elstar, Jonagold, Braeburn und Gala

Diese Sorten werden in Deutschland am meisten gekauft. Sie sind auch im Winter auf den Wochenmärkten und im Supermarkt erhältlich, da sie besonders lagerfähig sind. Im Hausgarten und auf der Streuobstwiese sind die bekanntesten lagerfähigen Apfelsorten Boskoop, Schweizer Glockenapfel oder die neuere Sorte Topaz.

Von der Ernte bis zum Verzehr

Äpfel werden je nach Sorte zwischen August und Oktober geerntet. Voraussetzung für eine erfolgreiche Lagerung der Äpfel ist der richtige Erntezeitpunkt und die sorgfältige Vorsortierung. Der optimale Erntezeitpunkt bei den meisten Sorten ist erreicht, wenn die Grundfarbe der Äpfel von grün auf gelb übergeht und die Früchte durch Knicken des Stiels leicht zu ernten sind. Um eine Beschädigung der Äpfel beim Ernten zu vermeiden, sollten die Früchte wie „rohe Eier“ behandelt werden. Denn beschädigte Äpfel kommen nicht ins Lager! Auch Äpfel mit Krankheiten oder Schädlingsbefall sollten gleich verarbeitet oder gegebenenfalls aussortiert werden.

Wer Platz hat kann die Äpfel im privaten Haushalt wie früher in schattigen Erd-, Laub- oder Strohlagern draußen oder in mit Styropor ausgelegten Holzkisten aufbewahren. Im nicht zu warmen Keller eignen sich am besten verschlossene Folienbeutel mit kleinen Löchern. An einem guten Lagerplatz halten sich lagerfähige Sorten längstens vier Monate. Sie sollten aber immer wieder kontrolliert werden.

Tipp: Bei Zimmertemperatur bleiben Äpfel nur einige Tage frisch und saftig. Kleine Vorräte gehören in einem Plastikbeutel in den Kühlschrank.
Im Erwerbsobstbau erhält man die Qualität der Äpfel in sogenannten CA-Lagern. CA steht für „Controlled Atmosphere“ = Kontrollierte Atmosphäre, das heißt die Äpfel werden bei geringem Sauerstoffgehalt und erhöhtem Kohlenstoffdioxidgehalt gekühlt gelagert. Auf diese Weise kann die Genussfähigkeit der Früchte auf bis zu neun Monate verlängert werden.

Tipp: Lagern Sie Äpfel getrennt von anderen Obst- und Gemüsearten, denn Äpfel scheiden beim Nachreifen das Gas Ethylen aus. Dieses lässt anderes Obst und Gemüse schneller reifen.

Frischer Geschmack in der kalten Jahreszeit

Der frische, saftige Geschmack eines Apfels wird durch den Zucker-Säure-Gehalt bestimmt. Mit der Lagerung nimmt der Säuregehalt ab und der Apfel schmeckt süßlicher. Außerdem sinkt der Wassergehalt, wodurch der Apfel weicher und mürber wird. Besonders die Winterapfelsorten, wie Boskoop oder Braeburn entwickeln aber erst nach einer gewissen Lagerzeit ihr volles Aroma.

Tipp: Etwas ältere, schrumpelige Äpfel oder Früchte mit kleinen Beschädigungen können gut zu Apfelmus, Apfelkuchen oder anderen Obstspeisen verarbeitet werden.

Regionale Äpfel punkten bei der Klimabilanz

Baden-Württemberg ist eines der bedeutendsten Apfelanbaugebiete Deutschlands mit einer großen Sortenvielfalt. Wer beim Einkauf auch an die Umwelt und das Klima denkt, kauft Äpfel bevorzugt während der Saison und aus der Region. So entfallen lange Transportwege. Wer gute Lagermöglichkeiten zuhause hat, kann über einen längeren Zeitraum noch auf frische Äpfel zurückgreifen. Trotzdem können wir auf professionelle Obstlagermöglichkeiten nicht verzichten, wenn heimische Äpfel auch im Winter verfügbar sein sollen. So gelagerte Äpfel haben bis ins zeitige Frühjahr immer noch eine bessere Klimabilanz als importierte Ware aus Übersee, die zusätzlich lange Transportwege mit sich bringt.

Tipp: Erledigen Sie kleine Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad und nehmen Sie das Auto nur für Großeinkäufe! Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, um nur wenige Äpfel zu kaufen, verschlechtert sich die Klimabilanz des Produkts mehr als durch den Schiffstransport aus Übersee.

Lesen Sie auch unseren Beitrag: Was hat unser Essen mit dem Klima zu tun?

Autorin: Mareike Philipp, Landratsamt Ortenaukreis Amt für Landwirtschaft

Quelle:
LEL Schwäbisch Gmünd, Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
http://www.ernaehrung-bw.info