Vorrat, Wochenplan, Verpackungsgrößen: Worauf Alleinlebende achten sollten, um weniger Lebensmittel wegzuwerfen.

Lebensmittelabfälle vermeiden im Singlehaushalt

Rund 16 Millionen Einpersonenhaushalte gibt es in Deutschland. In jedem landen wöchentlich rund ein Kilogramm vermeidbare Lebensmittelabfälle in der Tonne. Allein über 400 Gramm davon sind Obst und Gemüse. Zum Vergleich: Ein Mann verbraucht pro Woche rund 10,8 Kilogramm Lebensmittel, eine Frau rund 9,6 Kilogramm. Wer bewusster einkauft und in der heimischen Küche einige einfache Tipps beherzigt, kann damit diese Art Abfälle reduzieren. Die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zeigt, wie Alleinlebende unnötige Lebensmittelabfälle vermeiden können.

1. Auf Packungsgröße achten

Umgerechnet wirft jeder Deutsche innerhalb eines Jahres Lebensmittel für rund 235 Euro in die Tonne. Geld, das man sicher gern für Anderes ausgegeben hätte. Wer alleine lebt, sollte sich deshalb beim Einkaufen immer fragen: Schaffe ich es wirklich, die XXL-Packung aufzubrauchen? Frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse sollte man lieber stückweise kaufen, kleinere Mengen Käse, Fleisch und Fisch bekommt man an der Theke. Lebensmittel, die nach dem Öffnen der Packung schnell schlecht werden, kauft man besser in kleinen Portionen. Lang haltbare Lebensmittel können ruhig in größeren Packungen lagern – genau wie Tiefkühlware. Gibt es nur eine große Packung, dann den Rest portionsweise einfrieren. Das funktioniert zum Beispiel bei Toast hervorragend.

2. Den Vorrat im Auge behalten

Wer allein lebt, kauft deutlich weniger auf Vorrat, besucht aber häufiger als Familien Lebensmittelgeschäfte. Das ergab eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Leider macht das empfänglicher für die Verlockungen im Supermarkt, die zu mehr Lebensmittelabfall führen. Dagegen hilft eine gute Vorratshaltung. Sie verhindert überflüssige Einkäufe und spart zudem Zeit und Geld. Lagern kann alles, was lange haltbar ist: Mehl, Nudeln, Reis, Öl, Konserven, Kartoffeln, Honig, Marmelade. Im Kühlschrank stehen sollten Zutaten, die man regelmäßig benötigt: Eier, H-Milch und Butter.

Den Überblick behält, wer Menge und Haltbarkeit der einzelnen Vorratslebensmittel in eine Liste einträgt. Diese gut sichtbar in der Küche aufhängen. Neue Vorräte immer nach hinten stellen. So werden die älteren Vorräte immer zuerst aufgebraucht und können nicht verderben. Wer seinen tatsächlichen Bedarf an Lebensmitteln ermitteln möchte, kann dazu eine Woche lang ein Küchentagebuch führen. Auch das macht den nächsten Einkauf leichter.

3. Planen, was man isst

Gegen Abfälle hilft außerdem ein Essensplan für die kommende Woche. Dieser sollte auch den Verbrauch von Resten der Vortage vorsehen. Damit nichts verdirbt, sollte man Zutaten einplanen, die mehrfach verwendbar sind, beispielsweise sowohl als Suppe, als Beilage oder auch als Hauptzutat. Das spart Zubereitungszeit, denn einmal Kochen ergibt gleich mehrere Mahlzeiten. Gut dafür geeignet sind zum Beispiel Kartoffeln, Nudeln, Reis, eine Fleischsorte oder Karotten, Kürbis und anderes haltbares Gemüse. Alle für den Essensplan benötigten und nicht vorrätigen Zutaten kommen auf den Einkaufszettel für den nächsten Einkauf.

4. Anfallende Reste kreativ verwerten

In vielen Singleküchen sind einfache, schnell zubereitete Rezepte beliebt. Zugleich entpuppen sich gerade gängige Zutaten mit etwas Kreativität als die wahren Stars der Resteküche. Ein Beispiel: Mit Tomaten, Gurken, Käse und Baguette lassen sich gleich drei Tage bestreiten. Einen Tag gibt es überbackenes Baguette, einen Tag Armer Ritter aus Baguette-Scheiben mit Tomatensalat und am dritten Brotsalat. Gemüse kann man gut für Pfannengerichte, als Suppe oder als Auflauf verwerten. Zum Überbacken einfach die Lieblingsgemüsesorten aussuchen, schneiden und in eine Auflaufform geben. Nach Belieben würzen, mit saurer Sahne bestreichen, mit Käse bestreuen und backen. Aus Resten für einfache Speisen lassen sich durch neue, zusätzliche Zutaten andere Gerichte oder auch leckere Beilagen zaubern. Auf zugutfuerdietonne.de und in der BMEL-App für „Beste Reste“ finden sich hierzu vielerlei Anregungen.

5. Gekochtes länger aufheben

Wenig kochen lohnt nicht, also lieber gar nicht? Falsch! Gekochtes wie Suppen, Gemüse, Fleisch- und Nudelgerichte lässt sich portionsweise abgepackt einfrieren – in der ganz persönlichen Singlegröße. Wenn es mit dem Essen einmal schnell gehen soll, gekochte Reste einfach aufwärmen oder eine Suppe daraus machen: Je nach Geschmack Zutaten mit Wasser, pürierten Tomaten und ein paar Teelöffeln Gemüsebrühe aufkochen. Zum Binden zerstampfte Kartoffeln vom Vortag hinzufügen und mit etwas Sahne oder Crème fraîche verfeinern. Fertig.

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Initiative Zu gut für die Tonne!

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Pro Person und Jahr sind das rund 82 Kilogramm Lebensmittelabfall. Rund zwei Drittel davon wären vermeidbar. Wie sich Lebensmittelabfälle reduzieren lassen, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Akteure aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbände, Kirchen und NGOs unterstützen die Initiative. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden sich Tipps zu Le-bensmittellagerung und -haltbarkeit, Fakten zur Lebensmittelverschwendung sowie Rezepte für beste Reste.

Quelle: Zu gut für die Tonne!
Eine Initiative des BMEL