Fisch darf fett sein: Nicht nur am Karfreitag

Tipps zur Bestandserhaltung

Die auf den Karfreitag zurückgehende Tradition, freitags Fisch zu essen, ist heutzutage genauso nützlich wie vor 2000 Jahren. Fische sind wertvolle Nährstofflieferanten und gehören ein bis zweimal wöchentlich auf den Speiseplan. „Es mag kurios klingen, aber gerade fette Fische liefern eine ganze Bandbreite hochwertiger Nährstoffe“, weiß Uta Viertel, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Sachsen.

Neben wertvollem Eiweiß sind Fische wie Hering, Lachs und Makrele bei einem Gesamtfettgehalt von mindestens 10 Prozent des Gewichts reich an hochwertigen Fettsäuren. Die ungesättigten Omega-3-Fettsäuren haben positive Eigenschaften auf das Herz-Kreislauf System. Weiterhin liefern Fettfische das in Lebensmitteln sonst kaum enthaltene Vitamin D, das den Knochenstoffwechsel unterstützt. Salzwasserfische sind zudem gute Lieferanten der lebensnotwendigen, aber in Lebensmitteln eher selten vorkommenden Spurenelemente Jod und Selen. Jod unterstützt die Bildung der Schilddrüsenhormone, Selen stabilisiert das Immunsystem.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sorgen sich um den Erhalt des Meeresfischbestandes. Wer frischen Seefisch kauft und einem großen Fisch den Vorzug vor mehreren kleinen gibt, hilft den Bestand zu sichern, da der große Fisch eher schon gelaicht und somit für den Fortbestand seiner Art gesorgt haben könnte als die kleinen. Bei verpacktem Fisch gibt das blaue Oval mit einem stilisierten weißen Fisch des Marine Stewardship Council Hinweise auf so eine bestanderhaltende Fischerei.

Keine Überfischung ist bei Süßwasserfischen z. B. der sächsischen Teichwirtschaft zu befürchten. Die Hauptfischarten sind Karpfen und Forelle, auch die Magerfische Hecht und Zander, die nicht mal 1 Prozent Fett enthalten, gehören dazu. Magerfische enthalten meist nicht mal die Hälfte der Kalorien von Fettfischen.

Die Zubereitungsmöglichkeiten sind vielfältig. Fisch kann gekocht, gebraten, gedämpft, mariniert oder geräuchert werden. „Sollte das Karfreitagswetter in diesem Jahr schön sein, kann der Fisch sogar draußen gegrillt werden“, schlägt Viertel vor. Dafür ist der Rost des Grills höher zu setzen als bei Fleisch. Das zarte Fischfleisch gart wegen des geringen Gehaltes an Bindegewebe sehr schnell.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen