Zuviel Salz im Brot?

Immer wieder kann man es in Presse und Internet lesen: Wir Europäer essen zu viel Salz. Eine zu hohe Salzaufnahme sei ungesund und steigere das Risiko für eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems. Dabei soll unser täglich Brot einer der Hauptübeltäter sein, wenn es um die sogenannte versteckte Salzaufnahme geht. Das CVUA Stuttgart stellt fest: Bei 70 untersuchten offenen Brot/Brötchen aus Bäckereien lagen die Salzgehalte im Mittel bei 1,6 %, wobei die Spanne von 1,0 % bis 2,9 % reichte. Damit wird die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene maximale Salzaufnahme von 5 g/Tag etwa zur Hälfte allein durch den Verzehr der Grundnahrungsmittel Brot/Brötchen ausgeschöpft, wobei Kochsalz enthaltende Aufstriche/Beläge wie Wurst oder Käse noch nicht berücksichtigt sind. Unser Tipp: wer sich salzbewusst ernähren will, sollte beim Einkauf nachfragen, wie hoch der Salzgehalt des gewünschten Produktes ist.

Hintergründe der Untersuchung

2013 stellte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen 50-seitigen Bericht über Maßnahmen zur Salzreduktion in den Ländern der europäischen Region1 vor (siehe hierzu auch Infokasten: Salz reduzieren – was geschieht?). In diesem Bericht empfiehlt die WHO zur Vorbeugung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Salzzufuhr von weniger als 5 g pro Tag, das entspricht in etwa einem Teelöffel. 80 % der täglichen Salzaufnahme in der Europäischen Union werden nach Angaben der WHO über verarbeitete Lebensmittel wie Käse, Brot und Fertiggerichte aufgenommen. Namentlich benennt die WHO zwölf Nahrungsmittel mit besonders hohem Salzgehalt, allen voran Brot.
Nach Berechnungen des Max Rubner-Instituts2 liegt die Kochsalzzufuhr in der Bundesrepublik bei ca. 9 g pro Tag bei Männern und bei ca. 6,5 g pro Tag bei Frauen. Die höchste Salzzufuhr weisen junge Männer im Alter zwischen 19 und 24 Jahren auf (9,4 g/Tag). Dabei ist eher davon auszugehen, dass die tatsächliche Salzzufuhr höher liegt, weil das Nachsalzen bei Tisch über Verzehrsbefragungen nicht berücksichtigt werden kann.

Den größten Anteil an der Salzzufuhr liefern Brote und Brötchen (27 %-28 %), gefolgt von Fleisch- und Wurstwaren (15-21 %) sowie Milcherzeugnissen und Käse (10-11 %).

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfiehlt daher überwiegend Brote mit einem Salzgehalt von maximal 1,1 % einzukaufen3.

Vollständiges Dokument

Quelle: CVUA Stuttgart