Wie kommt das Benzol in den Karottensaft?

Das CVUA Karlsruhe untersuchte im Jahr 2014 bisher insgesamt 19 Karottensäfte für Säuglinge und Kleinkinder auf deren Gehalt an Benzol.

Wie entsteht Benzol im Karottensaft?

Benzol, der einfachste aromatische Kohlenwasserstoff, kommt natürlicherweise in Erdöl, Erdgas und Steinkohlenteer vor, entsteht aber auch bei Verbrennungsprozessen und ist somit allgegenwärtig. Jeder Mensch ist diesem Stoff ständig durch die Atemluft (Emissionen aus Kraftfahrzeugen oder Tabakrauch) ausgesetzt, jedoch kann Benzol auch als Verunreinigung in Lebensmitteln enthalten sein. Sogar in Karottensäften für Säuglinge und Kleinkinder wurde dieser Stoff nachgewiesen.

Wie gelangt Benzol jedoch dort hinein? Ganz geklärt ist der Bildungsmechanismus noch nicht, jedoch geht man nach Modellversuchen davon aus, dass Benzol aus natürlichen Inhaltsstoffen der Karotte wie ß-Carotin, Aminosäuren oder bestimmten Aromastoffen gebildet wird. Um den frisch gepressten Karottensaft einerseits haltbar zu machen und andererseits das Risiko einer Lebensmittelinfektion bei Säuglingen und Kleinkindern zu minimieren, wird dieser beim Hersteller für ca. 30 Minuten auf über 100 °C erhitzt. Es gibt Hinweise darauf, dass genau dieser Erhitzungsprozess die Ursache für die Benzolbildung ist.

Bisher wurde noch kein Höchstwert für Benzol in Säuglingsnahrung oder Getränken festgelegt. Für Trinkwasser gilt in Deutschland laut Trinkwasserverordnung ein Grenzwert von 1 µg/l, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt einen Richtwert für Benzol in Trinkwasser von 10 µg/l vor. Da sich für Benzol keine gesundheitlich unbedenkliche Aufnahmemenge festlegen lässt, sollte der Benzolgehalt in Lebensmitteln so weit wie möglich reduziert werden.

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Quelle: CVUA Stuttgart