Neue Studie deckt auf: Zöliakie auf dem Vormarsch

Burgstall (I), Oktober 2014 – Die Anzahl der Zöliakie-Erkrankungen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Das ergab jetzt eine neue italienische Studie, die im Journal of Pediatric Gastroenterology and Nutrition veröffentlicht wurde. Dabei fand man heraus, dass Zöliakie in Europa und den USA heute bereits fünfmal häufiger diagnostiziert wird als noch vor 25 Jahren. Doch auch Gebiete, in denen glutenhaltige Getreidesorten zu den Grundnahrungsmitteln zählen, sind immer stärker betroffen.

Europa und USA: Bereits 1% der Bevölkerung betroffen

In Europa und den USA gab es schon immer viele Zöliakie-Patienten, da hier die Ernährung auf glutenhaltigen Nahrungsmitteln wie Brot, Nudeln oder Pizza basiert. Derzeit ist hier rund 1% der Bevölkerung betroffen. „Die Daten zur Ausbreitung der Zöliakie, die uns zur Verfügung stehen, berücksichtigen jedoch nur die Zahl der klinisch diagnostizierten Patienten oder derjenigen, die per Screening einer Bevölkerungsstichprobe ermittelt wurden. Der sogenannte ‚Eisberg der Zöliakie‘ an nicht diagnostizierten Patienten ist also nicht mit eingeschlossen“, erklärt Professor Fasano, Direktor des Center for Research on Celiac Disease (CFRC) an der Universität in Boston und Mitglied des wissenschaftlichen Komitees des Dr. Schär Institutes. „Das Verhältnis zwischen diagnostizierten und nicht diagnostizierten Fällen liegt nämlich immer noch bei 1:3 bis 1:5.“ Demzufolge müssten stets Verwandte ersten Grades der Zöliakie-Patienten getestet werden, sowie Menschen mit anderen Autoimmunerkrankungen oder Reizdarmsyndrom.

Naher Osten und Nordafrika: Kenntnis über Zöliakie äußerst niedrig

Die Ausbreitung der Zöliakie wurde auch in Nordafrika und dem Nahen Osten erforscht. In diesen Gebieten ist Zöliakie ebenfalls weit verbreitet, da hier viele Menschen europäischen Ursprungs leben und viel Weizen konsumiert wird. Allerdings ist die Diagnoserate aufgrund von fehlender diagnostischer Einrichtungen und mangelnder Kenntnis der Zöliakie äußerst niedrig.

Asien: Zöliakie-Gürtel in Nord-Indien

Die Ausbreitung der Zöliakie im asiatisch-pazifischen Raum ist noch weitestgehend begrenzt und beschränkt sich auf den sogenannten Zöliakie-Gürtel im nördlichen Teil Indiens. Hier tritt Zöliakie sowohl unter Erwachsenen als auch Kindern auf: 5 bis 8 Millionen beträgt die Zahl der Betroffenen laut Schätzung einer indischen Einrichtung. Von dieser großen Anzahl potenzieller Zöliakie-Patienten wurde bisher nur ein kleiner Prozentsatz diagnostiziert. Das Auftreten von Zöliakie im nördlichen Teil Indiens lässt sich zum Teil durch den Beginn des Anbaus von Weizen anstelle von Reis im Norden des Landes erklären. 2

Umwelt hat Einfluss auf Zöliakie-Erkrankungen

Es wird vermutet, dass ein bedeutender Wandel in Bezug auf Ernährungsgewohnheiten und Umweltkomponenten eine wichtige Rolle beim Vormarsch der Zöliakie spielen. Veränderung der Quantität und Qualität des aufgenommenen Glutens, Umstellungen in der Landwirtschaft, die hohe Anzahl an Darminfektionen und vor allem die heutige Ernährung der Kinder sind nur einige Beispiele. Die wachsende Zahl an Betroffenen kann zum Teil aber auch auf die Verbesserung der Diagnosetechniken und auf ein wachsendes Bewusstsein zurückgeführt werden.

„Die Art der heutigen Kinderernährung beeinflusst die Entwicklung der Zöliakie und ihren klinischen Verlauf. Besonders Säuglinge besitzen eine hohe Anfälligkeit für diese Krankheit“, erklärt Professor Carlo Catassi, assoziierter Professor für Pädiatrie an der Università Politecnica delle Marche und Koordinator des wissenschaftlichen Komitees des Dr. Schär Institutes. „Laut jüngsten Studien, die derzeit noch nicht abgeschlossen sind, sollte die allmähliche Einführung kleiner Mengen von Gluten ab dem vierten Lebensmonat, während der Stillzeit, teilweise vor dem Auftreten einer Zöliakie schützen.“ Allerdings sei die Debatte über die Entwöhnung noch offen. „In Europa laufen derzeit Studien, die insbesondere Kinder einschließen, die potenziell gefährdet sind und von Geburt an beobachtet werden, um die aktuellen Wissenslücken in diesem Bereich zu schließen“, so Catassi.

Die komplette Studie
„The New Epidemiology of Celiac Disease“ Journal of Pediatric Gastroenterology & Nutrition, July 2014 Volume 59:
http://journals.lww.com/jpgn/Fulltext/2014/07001/The_New_Epidemiology_of_Celiac_Disease.5.aspx

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