Gutes aus dem Garten: die herb-säuerliche Mispel

Die heimische Mispel ist fast in Vergessenheit geraten. Dabei schmecken die gesunden Früchtchen herb, frisch und angenehm säuerlich. Meist wird das Obst zu Kompott, Gelee, Marmelade, Saft und Likör verarbeitet. Für ein köstliches Mispelmus werden die Früchte geviertelt und in etwas Wasser für zehn Minuten weich gekocht. Anschließend den Fruchtbrei passieren und mit etwas Zitronensaft, Zimt und frischem Ingwer verfeinern. Mispeln harmonieren auch gut zu Quitten und Birnen und geben Obstsalaten sowie pikanten Geflügelgerichten eine besondere Note.

Die „Echte Mispel“ ( Mespilus germanica ) ist ein sehr altes Obstgehölz, das ursprünglich aus Westasien stammt. Häufig wird sie mit der Mistel verwechselt, die als „Halbschmarotzer“ an Bäumen wächst. Die Mispel dagegen gehört wie der Apfel und die Birne zu den Rosengewächsen. Der kleine Baum oder Strauch erreicht eine Höhe von zwei bis sechs Metern und ist ideal für kleine Gärten in der Stadt. Nach dem Laubfall verbleiben die „Steinäpfel“ am Gehölz und werden erst nach Frosteinwirkung oder nach vierwöchiger Lagerung weich.

Im Handel sind deutsche Mispeln nur selten und allenfalls auf dem Wochenmarkt zu finden. Häufiger ist die Japanische Wollmispel oder Loquat ( Eriobotrya japonica ), die in Mittelmeerländern wie Spanien und der Türkei angebaut wird. Die walnussgroßen Früchte sind bräunlich-gelb, haben festes Fleisch und können pur gegessen werden. Die braunen Flecken sind kein Zeichen für Verderb, sondern zeigen eine optimale Reife. Die raue Schale wird eingeritzt und abgezogen, anschließend werden die großen Kerne herausgelöst. Im Gemüsefach des Kühlschranks bleiben Mispeln knapp eine Woche frisch.

Quelle: www.aid.de