Ingwer: exotisch-scharf und unglaublich gesund

Ingwer
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Wer hätte es gewusst: der deutschsprachige Raum kennt Ingwer schon seit dem 9. Jahrhundert. Neben Pfeffer und Meerrettich war er das einzige Schärfungsmittel, bevor die Chilischote aus Amerika mitgebracht wurde.

In Asien ist er sogar seit über 3500 Jahren als Speise- und Heilpflanze bekannt. Damit ist Ingwer nicht die neu entdeckte Mode-Pflanze, für die er häufig gehalten wird. Jedoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass Ingwer sowohl in der heimischen Küche als auch in der Naturheilkunde immer häufiger zum Einsatz kommt.

Ingwer wächst hauptsächlich in den Tropen und Subtropen und wird in Ländern wie Sri Lanka, Indien, Indonesien, Vietnam, China, Japan, Australien, Südamerika und Nigeria angebaut. Die Pflanze an sich wird über einen Meter hoch, hat schilfartig lange Blätter und bildet einen Blütenstand aus gelb-roten Blüten. Verwendet wird der Wurzelstock. Er ist der unterirdische Hauptspross (Rhizom) der Pflanze und wird somit zu Unrecht als „Wurzel“ bezeichnet.

Ingwer riecht angenehm-aromatisch, die Farbe des Rhizoms ist beige bis hellbraun. Der Geschmack ist leicht süßlich, aber brennend scharf und würzig. Dies liegt vor allem am Zusammenspiel der Gingerole und ätherischen Öle. Die Gingerole (so genannte Scharfstoffe), die nach dem Ingwer benannt sind, sind für den scharfen Geschmack verantwortlich. Sie sollen eine antikarzinogene, antientzündliche und immunmodulatorische Wirkung haben. Der Scharfstoff Shogaol (abgeleitet vom japanischen Wort „shoga“ für Ingwer) ist besonders scharf, entsteht allerdings erst nach der Ernte beim Trocknen.

Der Gesamtgehalt der Gingerole im Ingwer liegt zwischen 4% und 7,5%. Die ätherischen Öle, die ebenfalls für den aromatischen Geruch und würzigen Geschmack verantwortlich sind, haben einen Anteil von 0,6 bis 3% und bestehen aus etwa 150 Einzelverbindungen, die sehr unterschiedlich zusammengesetzt sein können. Abgerundet wird die Zusammensetzung durch die reichlich enthaltenen Mineralstoffen, die über 5% des Wurzelstocks ausmachen.

Ingwer wird in der Naturheilkunde bei Unwohlsein, Appetitlosigkeit und Magen-Darmbeschwerden eingesetzt. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird Ingwer zu der Gruppe der „drei Scharfen“ gezählt, soll wärmend wirken und wird darüber hinaus bei Asthma, Durchfall, Migräne, Menstruationsbeschwerden, zur Blutstillung und Schleimlösung eingesetzt. Neuere wissenschaftliche Studien bestätigen Ingwer als Arzneimittel. Wissenschaftlich belegt sind der Einsatz bei Magenproblemen, Brechreiz, Entzündungen, Herzleiden und Herpes.

Neben der rohen „Wurzel“, die man frisch reibt und in dieser Form in der Küche nutzt, ist Ingwer in verschiedenen Zubereitungsformen erhältlich:

  • Ingwer ist in verschiedenen Teesorten enthalten. Entweder als reiner Ingwer-Tee (z. B. von H&S) oder als Teemischung (z. B. Ingwer-Lemon-Tee von Goldmännchen).
  • Der naturreine Pflanzentrunk Ingwer (z. B. von Schoenenberger) ist bereits trinkfertig. Er ist auch ideal für unterwegs und kann bei Bedarf rasch getrunken werden. Der Vorteil: in ihm sind mehr flüchtige, wertvolle Stoffe als im Tee enthalten. Damit ist er deutlich wirksamer. Der Pflanzentrunk wird aus frischem Ingwer gewonnen und ist frei von Zucker, Alkohol und Konservierungsmitteln. Er wird entweder vor den Mahlzeiten oder bei konkretem Bedarf (z. B. vor Reiseantritt) eingenommen.
  • Ingwer ist auch in Tinktur- und Öl-Form erhältlich. Die Tinktur ist für den inneren Gebrauch, das Öl für Aromatherapien gedacht.

Wer noch mehr über diese „Wunder-Wurzel“ wissen will, dem sei das Buch „Ingwer“ von Prof. Dr. Heinz Schilcher und Ralf Hiener empfohlen.

Im ersten Teil werden die Geschichte, die therapeutischen Einsatzmöglichkeiten und viele interessante Fakten zu Ingwer behandelt. Der zweite Teil des Buchs umfasst über 40 Ingwer-Rezepte. Dazu wurde das Buch von Anne Freidanck mit appetitanregenden und ansprechenden Fotos reich bebildert.

Informationen zu den Autoren: Prof. Dr. Heinz Schilcher ist der führende Fachmann und -autor im Bereich der Pflanzenheilkunde in Europa. Das von ihm bei Hädecke erschienene „Kleine Heilkräuter-Lexikon“ ist seit Jahren für Fachleute und Laien ein wichtiges Referenzbuch der Pflanzenheilkunde.

Ralf Hiener entstammt einer Schwarzwälder Gastronomenfamilie, erlernte den Beruf des Kochs von der Pike auf und sammelte während seiner Wanderjahre Erfahrungen in der Verwendung besonderer Kräuter und Gewürze. Sein Talent, aus zunächst ungewöhnlich erscheinenden Zutaten kreative Rezepte zu entwickeln, stellt er mit seinen Büchern über das Kochen mit Hanf oder mit Wildkräutern unter Beweis.

Erschienen ist das Buch (ISBN: 978-3-7750-0542-5) im Walter Hädecke Verlag, Weil der Stadt, zu einem Preis von 12,95 Euro und umfasst 96 Seiten mit 27 Farbfotos.

Quelle: Wirths PR