Abspecken mal anders: Die Einkaufsdiät

Der Beginn eines neuen Jahres ist die Zeit, in der viele gute Vorsätze gefasst werden. Ein Rauchstopp, mehr Sport oder eine gesündere Ernährung sind Ziele, die von vielen angepeilt werden. Das Wort „Diät“ hört und liest man in dieser Zeit häufiger als sonst. Eine ganz spezielle Diät ist die „Einkaufsdiät“. Das mag erstmal verwirren, denn „Diät“ bringt man eher mit Ernährung in Verbindung, als mit Einkaufen. Ein Blick auf die Herkunft des Wortes, hilft jedoch weiter: Im Ursprung kommt das Wort aus dem Lateinischen und wurde früher im Sinne von „Lebensführung“ oder „Lebensweise“ benutzt.

Jedenfalls gibt es ein Buch über die „Einkaufsdiät“, es geht darin um Lebensführung. Die Autorin schlägt vor, mal einen ganzes Jahr auf den Kauf neuer Kleidung zu verzichten. Das müsste möglich sein, schließlich sind die meisten Bundesbürger in Bezug auf Kleidung ganz gut ausgestattet – außer natürlich Kinder, die die Angewohnheit haben aus ihren Kleider einfach rauszuwachsen.

Für Viele wäre ein solches Ansinnen jedoch undenkbar. Zu stark ist Bedürfnis nach modischem Mithalten. Tatsächlich gibt es außerdem so etwas wie eine „Einkaufssucht“. Ähnlich wie viele Menschen unmäßig viel Alkohol trinken oder Unmengen von Schokolade vertilgen, kaufen andere extrem viele Kleidungstücke, die schließlich kaum getragen werden. Die Sucht ist oft wenig offensichtlich, u. a. deshalb, weil es die Möglichkeiten des Online- Shoppings gibt. Geschickt gesteuert, bekommt nicht mal mehr das nähere Umfeld mit, dass der Paket-Service schon wieder geliefert hat.

Es lohnt sich, mal das Augenmerk auf das eigene Einkaufsverhalten zu richten – auch wenn es noch keinen Suchtcharakter hat. Denn Einkaufen hat definitiv etwas mit Lebensführung zu tun. Haben wir die Bereitschaft, uns Fragen zu stellen wie: Wo kommen die Kleidungsstücke her, die ich trage? Unter welchen Bedingungen werden sie produziert? Welche Auswirkungen hat die Produktion der Kleidung auf die Umwelt? – In diesem Sinne ist eine Einkaufsdiät sicher sinnvoll.

Wie immer im Leben entscheidet man selbst, wie radikal die Diät sein soll. Man muss ja nicht komplett auf den Kauf von Kleidung verzichten. Aber im Rahmen einer verantwortungsvollen Lebensführung wäre es doch ein Anfang mal zu schauen, wo die Kleidung herkommt und zu überlegen, ob man wirklich jeder Kaufverlockung nachgeben sollte.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat zum Thema nachhaltige Kleidung eine Broschüre herausgegeben „Korrekte Klamotten – Labels für nachhaltige Textilien“, so der Titel. Als pdf zum Download oder als gedrucktes Exemplar für zwei Euro zu bestellen unter: www.vzhh.de

Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e. V.
www.dgk.de