Hinterfragt: Mythen rund um Gesundheit und Ernährung

Helfen Cola und Salzstangen bei Magen-Darm-Beschwerden?

Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK: „Nein, Cola und Salzstangen sind weder bei Durchfall noch bei Übelkeit geeignet, um die Beschwerden zu lindern. Cola enthält Koffein und fördert daher eher den Durchfall. Außerdem ist in Cola sehr viel Zucker enthalten, was dazu führen kann, dass der Körper noch mehr Wasser ausscheidet.

Durch die Salzstangen wird dem Körper zwar Kochsalz zugeführt und so dessen Verlust etwas ausgeglichen, das salzige Gebäck kann aber den Durchfall nicht stoppen. Was schon bei Durchfall nicht hilft, ist auch bei Übelkeit nicht gut. Die Kohlensäure aus der Cola kann den Magen bei Beschwerden sogar zusätzlich stressen. Besser ist es, Kamillentee oder Wasser in kleinen Schlucken zu trinken und erstmal nichts zu essen, also auch keine Salzstangen, damit sich der Magen wieder beruhigen kann. Eine heiße Brühe hilft dabei, dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe zurück zu geben.“

Häufiges Schneiden lässt Haare schneller wachsen

Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer GEK: „Schön wäre es, aber leider stimmt diese Aussage nicht. Ob das Haar gut wächst, ist genetisch veranlagt. Jedes einzelne Haar am Körper durchlebt seinen eigenen Wachstumsverlauf. Zu Beginn sprießt es schnell, aber nach einer Zeit kommt das Wachstum zum Stillstand. Nach ungefähr zwei Wochen fällt das Haar aus, und die Haarwurzel tritt für wenige Monate in eine Ruhephase ein. Am Ende dieser Ruhephase wächst ein neues Haar nach. Die Haarwurzel interessiert sich dabei nicht für die Häufigkeit des Schneidens. Wer kaputte Spitzen hat, bei dem sieht die Frisur nach einem Schnitt eventuell wieder besser aus.“

Karotten sind gut für die Augen

Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK: „Karotten enthalten viel Beta-Carotin, was im Darm zu Vitamin A umgewandelt werden kann. Wir brauchen Vitamin A bei der Entwicklung des Sehvermögens und für das Hell- und Dunkel-Sehen. Haben Menschen einen Vitamin-A-Mangel, sehen sie also in der Dämmerung schlecht. Das kommt in unseren Breiten jedoch kaum vor. Solange also kein Vitamin A-Mangel vorliegt, haben auch Möhren keinen Einfluss auf das Sehvermögen. Gegen Kurz- und Weitsichtigkeit hilft das Essen von Karotten leider nicht, da dabei Vitamin A keine Rolle spielt.“

Quelle: BARMER GEK