Mate – ein neues koffeinhaltiges Trendgetränk ?

Mate SetzlingeIn Südamerika ist Mate schon lange ein traditionelles Nationalgetränk und wird dort als Tee getrunken. In Europa und den USA gewinnt der koffeinhaltige Rohstoff in der Lebensmittelindustrie zunehmend an Bedeutung.

Schon jetzt ist es als Zutat in Teemischungen und Erfrischungsgetränken zu finden.

 

Herkunft und Herstellung von Mate

Der Matebaum (Ilex paraguariensis) ist ein Stechpalmengewächs und wächst vorwiegend in subtropischen Regionen. Mate wird aus den hellgrünen, leicht gezackten Blättern gewonnen. Nach der Ernte werden die Blätter mit Stiel eine Minute lang auf 400°C über dem Feuer erhitzt. Dabei gehen 40% des Wassergehaltes verloren und auch die Enzyme werden zerstört. Nach weiteren Trocknungsschritten wird das Rohmaterial zerkleinert und die Stängel abgesiebt. Je nach Temperatur folgt die Fermentation über mehrere Tage oder Monate. Anschließend findet eine weitere Trocknung statt. Nach Zerkleinern und Mischen bleibt grüne Mate übrig.

Neben der grünen Mate (Mate Taragin) wird auch geröstete Mate (Mate real) gehandelt. Letztere wird bei der Endtrocknung angeröstet und bekommt dadurch einen starken rauchigen Geschmack.

Inhaltsstoffe von Mate

Der Name Mate stammt von dem kürbisartigen Gefäß „Mati“ ab, aus dem der Tee traditionell getrunken wird. Dabei wird 1 TL Mate für 5 bis 10 min. mit heißem Wasser aufgegossen. Der rauchig herbe Geschmack ist sanfter, wenn die Brühzeit kürzer ist. Mate Tee ist nicht mit Matcha Tee zu verwechseln. Matcha Tee ist ein Grüntee, den es auch als Pulverform zu kaufen gibt.

Das besondere am Mate Tee ist der hohe Koffeingehalt von ca. 0,5g/l der deutlich über den Werten anderer koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee (ca. 0,3g/l) oder Schwarzer Tee (0,2g/l) liegt. Da das Koffein der Mate, im Gegensatz zum Kaffee, in gebundener Form vorliegt, wird es langsamer verstoffwechselt. Dadurch hält die belebende Wirkung länger an und ist leichter verträglich.

Neben Koffein enthält Mate eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen wie Xanthine, Theobromine, Theophyline, Saponine, sowie Gerbsäuren, ätherische Öle und Vanillin. Daneben sind Mineralstoffe und Vitamine vor allem A, C, B 1 und B 2 enthalten.

Aufgrund der zahlreichen Inhaltsstoffe werden der Mate einige positive gesundheitliche Wirkungen nachgesagt. Sie soll harn- und schweißtreibend, gewichtsreduzierend, immunregulierend, sogar antimutagen  wirken. Eindeutige wissenschaftliche Ergebnisse dazu fehlen jedoch.

Auf der anderen Seite entstehen bei der Herstellung durch das Trocknen und Rösten der Mateblätter polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese besitze gesundheitsschädliche Eigenschaften. Einige sind nachweislich krebserregend. Laut dem Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zeigten Untersuchungsergebnisse aus dem Jahr 2009, dass Matetees, im Gegensatz zu anderen Teesorten, hohe Mengen an PAK enthielten. Jedoch ergaben weitere Untersuchungen, dass beim Brühprozess nur ein geringer Anteil in das Teewasser überging.

Wo wird Mate eingesetzt ?

Verwendung findet Mate in Teemischungen und überwiegend als Zusatz in alkoholfreien Erfrischungsgetränken und Energy Drinks.  In den Clubszenen der Großstädte ist es mittlerweile ein Kultgetränk. Vor allem bei der jungen Generation gilt es als trendy und findet als „Muntermacher“ seinen Markt. Das zeigt auch der Marktcheck der Hochschule Sigmaringen, der im Großraum Stuttgart im Januar 2014 durchgeführt wurde. Dabei hat man 46 Mateprodukte gefunden, bei denen es sich mit 23 Produkten mehrheitlich um alkoholfreie Getränke und Energy Drinks handelte. Die zweitgrößte Produktgruppe mit 14 Produkten waren Kräuter- und Früchteteemischungen mit Mate.

Autorin: Riana Schwarzer
Bildautor: Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee e.V.  (WKF)

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd, Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum

http://www.ernaehrung-bw.info