Perchlorat-Rückstände in pflanzlichen Lebensmitteln – ein Update

Seit der Veröffentlichung unserer Untersuchungsergebnisse zu Perchlorat-Rückständen in pflanzlichen Lebensmitteln im Juni 2013(1) wurden über 3000 pflanzliche Lebensmittel auf Perchlorat-Rückstände untersucht. Die Rückstandsituation hat sich seither nicht gravierend verändert, es konnte jedoch eine Verschiebung in Richtung niedrigerer Werte festgestellt werden.

Nach wie vor kommen jedoch vereinzelt hohe Werte vor. Der Anteil der Proben mit Perchlorat-Rückständen über 0,1 mg/kg lag im Zeitraum März 2014 bis Februar 2015 bei 1,5 % mit einem sehr hohen Spitzenwert von 3,9 mg/kg in einem Spinat aus Deutschland. Von 1900 im Zeitraum März 2014 bis Februar 2015 untersuchten Proben lagen nur 2 Spinat-Proben (0,1 %) gesichert über dem bisher geltenden Referenzwert des Ständigen Ausschusses (StALuT)(2). Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Oktober 2014 eine Risikobewertung von Perchlorat-Rückständen in Lebensmitteln veröffentlicht(3) und damit einen im Vergleich zum bisherigen toxikologischen Referenzwert wesentlich niedrigeren Wert für die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (ADI) vorgegeben.

Als Reaktion darauf hat der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SC PAFF) im März 2015 neue Referenzwerte für Perchlorat-Rückstände in pflanzlichen Lebensmitteln für den innergemeinschaftlichen Handel vereinbart(4). Trotz des sehr niedrigen ADI-Wertes wurden die Referenzwerte nur moderat verändert. Wendet man diese neuen, ab 16. März 2015 geltenden Referenzwerte rückwirkend auf die im Zeitraum März 2014 bis Februar 2015 untersuchten Proben an, ergibt sich ein nur wenig verändertes Bild, maximal 7 Proben (0,4 %) würden die neuen Referenzwerte gesichert überschreiten.

Vollständiges Dokument

Quelle: CVUA Stuttgart