Tag des Bieres am 23. April: DLG-Tipps für die private Verkostung

Reinheitsgebot des Bieres feiert Geburtstag – DLG-prämierte Biere unter www.DLG-Verbraucher.info/Bier

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Am 23. April feiern deutsche Brauereien den Tag des Bieres. Mit diesem Datum jährt sich der Geburtstag des Reinheitsgebots für Biere, das im Jahr 1516 festgelegt wurde. Ein Reinheitsgebot, das im Wesentlichen noch heute Gültigkeit hat. Nach seiner aktuellen Definition dürfen zum Brauen nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser verwendet werden. Mit diesen vier Ingredienzien erzeugen deutsche Braumeister eine erstaunliche Vielfalt von Biersorten.

Die Beschaffenheit der verwendeten Rohstoffe und die Art ihrer Weiterverarbeitung prägen das Profil der Biere und ermöglichen diesen Sortenreichtum: mit einem weltweit einzigartigen Spektrum. Orientierungshilfe in dieser beeindruckenden Genussvielfalt bieten die DLG-Prämierungen, die das Testzentrum Lebensmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) jährlich in seiner wissenschaftlich anspruchsvollen Qualitätsprüfung vergibt. Alle DLG-prämierten Biere aus dem aktuellen Test sind im Internet unter www.DLG-Verbraucher.info/Bier veröffentlicht. Natürlich kann man Biere auch selbst verkosten. Wie das geht, erläutern die Bier-Experten der DLG.

Ganz gleich, ob es um eine professionelle Qualitätsprüfung oder eine private Bierprobe geht – die Bedingungen für eine Degustation sollten gewissen Standards folgen. Mit diesen Tipps wird Ihre Verkostung zuhause zu einem lehrreichen Genusserlebnis.

Die Umgebung

  • Schließen Sie möglichst alle Störfaktoren aus. Verkostungen erfordern viel Konzentration, die durch unnötigen Lärm gestört werden könnte.
  • Eine gute Beleuchtung ist wichtig. Am besten geeignet ist Tageslicht ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Wichtig ist eine Belüftungsmöglichkeit, damit keine fremden Gerüche während der Verkostung stören. In diesem Raum sollte man nicht rauchen und keine Parfüms oder Aftershaves tragen.
  • Stellen Sie eine ausreichende Menge an geschmacksneutralem Wasser zur Verfügung. Reichen Sie Weißbrot zur Verkostung, damit sich Nase und Gaumen zwischendurch entspannen und neutralisieren können. Nicht vergessen: Behälter zum Ausspucken der Bierproben.
  • Notizblöcke und Stifte helfen, die Eindrücke während einer Verkostung zu sammeln und später zu vergleichen. Eine Auflistung der zu bewertenden Biere ist ebenfalls hilfreich.
  • Man sollte einheitliche Gläser wählen und diese vor der Probe mit klarem Wasser ausspülen.

Die Verkostung

Den Ort und Zeitpunkt für Ihre Bierverkostung werden Sie selbst bestimmen. Professionelle Juroren beurteilen die Biere jedoch meist am Vormittag, wenn die Geschmacksnerven frei sind von intensiven Eindrücken nach Mahlzeiten oder dem Genuss von Kaffee. Anderenfalls sollte man erst einige Stunden nach dem Essen mit einer Verkostung beginnen.

Wählen Sie ein Verkostungsthema. Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, mit denen man eine spannende Bierprobe ausrichten kann. Hier einige Beispiele:

  • Biere nach ihrer Stilistik: Pils versus Weizen, Schwarzbier gegen Porter etc.
  • Gleiche Biersorten aus verschiedenen Brauereien oder Regionen
  • Biere nach ihren Inhaltsstoffen: Hopfenbetonte Biere oder malzbetonte Biere
  • Saisonal eingebraute Biere wie Weihnachtsbock oder Märzen
  • Biere von kleinen Gasthausbrauereien
  • Biere zusammen mit Speisen: Welches Bier passt am besten zum würzigen Käse oder zum Schokoladendessert?

Sortieren Sie die Biere in dieser Reihenfolge: Leichtere Biere mit geringerem Alkoholgehalt, dezenter Hopfung und zarten Röstaromen stehen vor den kräftigen Biertypen.  Servieren Sie die Biere nicht zu kühl, ideal ist eine Temperatur zwischen 10° und 13° Celsius. Das Bier sollte erst unmittelbar vor der Verkostung eingeschenkt werden. Und schon kann es losgehen!

Die Verkostungsschritte: Riechen – Sehen – Schmecken

Riechen:
Zuerst sollte man den Duft des Bieres wahrnehmen, denn es gibt Aromen, die sich bereits nach kurzer Zeit verflüchtigen, und es wäre schade, sie zu verpassen. Versuchen Sie, den Geruch mit etwas zu vergleichen, vielleicht erinnert er an Toast oder Blüten. Der Duft sollte aromatisch und angenehm sein. Häufig lassen sich Nuancen von Äpfeln, Bananen oder Getreide ausmachen. Wenn wir das Bier lediglich trinken, ohne den Duft wahrzunehmen, erhalten wir keinen Eindruck von der Aromenvielfalt. Am besten lässt man das Glas zunächst stehen und schwenkt es. Man riecht hinein, bevor man einen ersten Schluck nimmt. Es ist zu Beginn schwierig, die einzelnen Elemente des Duftes zu benennen. Doch mit etwas Übung wird man feststellen, dass die Aromen an bekannte Eindrücke erinnern.

Sehen:
Beschreiben Sie die Farbe des Bieres, die Klarheit oder Trübung und notieren Sie Ihre Beobachtungen. Die Palette der Farben reicht von hellgelb oder goldgelb, bernsteinfarben bis zu braun oder rötlich-schwarz. Die Intensität der Trübungen variiert zwischen klaren, filtrierten Produkten und der starken Hefetrübung. Der Schaum sollte feinporig sein und nicht zu rasch zusammenfallen.

Schmecken:
Nehmen Sie einen kleinen Schluck auf die Zunge und schmecken Sie Grundaromen wie Süße und Säure. Die Bitternoten werden erst einen kurzen Augenblick später wahrgenommen. Nun folgt ein Vergleich des Geschmacks mit den bereits notierten Geruchseindrücken. Dabei stammt die erste Wahrnehmung häufig von dem Malzgehalt des Bieres. Es schmeckt nach Karamell oder Lakritze und weist feine Röst-aromen auf.

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Quelle: DLG