Der Holunder blüht

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Foto: Sabine Weis

Etwa zwei Wochen später als im vergangenen Jahr blühen im Rheinland jetzt wieder die weißen duftenden Blüten des Holunderstrauches und können geerntet werden.

Erwerbsmäßig wird Holunder im Rheinland nur auf einer sehr kleinen Fläche angebaut. Zum großen Teil werden dort aber nicht die Blüten, sondern die Beeren im Herbst geerntet und zu Saft verarbeitet. In der freien Natur findet man den Schwarzen Holunder vor allem in Hecken und am Waldrand in Form von Sträuchern oder kleinen Bäumen.

Die kleinen gelblich-weißen Blüten bilden schirmförmige Trugdolden und duften während der Blüte stark. Dann ist der Zeitpunkt optimal, um aus den Blüten einen leckeren Sirup herzustellen. Mit diesem Sirup lassen sich erfrischende Sommer-Getränke herstellen – nicht nur alkoholfreie Schorlen auch Drinks mit Sekt oder Wodka erhalten durch einen Schuss Sirup eine unverwechselbare Note.

Ein Sirup aus Holunderblüten lässt sich leicht selbst herstellen. Die Holunderblüten pflückt man am besten bei Sonnenschein um die Mittagszeit, denn dann sind die Blüten besonders aromatisch. Wichtig ist dabei, nur ungewaschene Dolden zu verwenden, damit die Aromastoffe nicht verloren gehen. Durch leichtes Ausschlagen der Hollerblüten lassen sich eventuell vorhandene Insekten aus den Blüten vertreiben.

Die Holunderblüten gibt man zusammen mit Zitronenscheiben, Zucker, Zitronensäure und kaltem Wasser in einen Topf und lässt das Ganze für ein bis zwei Tage an einem kühlen, dunklen Ort durchziehen. Anschließend lässt man die Flüssigkeit auf dem Herd einmal aufkochen und gießt den Sud durch ein feines Sieb ab. Der aufgefangene Sirup sollte dann möglichst gleich in saubere, zuvor heiß ausgespülte Flaschen gefüllt werden.

Holunderblütensirup dient aber nicht nur als Grundlage für Erfrischungsgetränke, auch ein leckeres Holunderblüten-Panna Cotta lässt sich daraus zaubern. Wer in der Küche offen für Neues ist, sollte einmal frittierte Holunderblüten mit Bierteig ausprobieren. Auch Pfannekuchen, in die beim Backen die Blütenstände eingetaucht werden, so genannte „Hollerküchlein“, sind ein echter Leckerbissen.

Quelle: Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauern