Schweinefleisch: Nicht nur zur Grillsaison gefragt

Das große Bruzzeln hat begonnen: An warmen Sommerabenden duftet es von vielen Grills nach gebratenen Steaks und anderen Leckereien – auch aus Schweinefleisch. Wer Schweinefleisch zubereiten möchte, sollte beim Einkauf generell auf gute Qualität achten. Das ist weitgehend Vertrauenssache, da wichtige Kriterien vor dem Kauf nicht zu beurteilen sind.

Kaufen Sie Schweinefleisch am besten frisch in einer Metzgerei oder einer gut geführten Fleischabteilung eines Supermarktes mit qualifiziertem Personal. Hier können Sie sich beraten lassen und nachfragen, welches Teilstück sich am besten für das geplante Gericht eignet. Zum Kurzbraten sind es zum Beispiel besonders Stücke, die leicht marmoriert sind. Sie enthalten dünne Fettäderchen im Muskelfleisch, die das Fleisch zart und saftig machen und für einen guten Geschmack sorgen.

Schweinefleisch von guter Qualität erkennen Sie an der hellroten bis roten Farbe und weißem Fett. In rohem Zustand riecht es angenehm frisch, es ist fest und gibt auf Fingerdruck leicht nach. Beim Anschneiden tritt kein Saft aus. Um die Qualität zu erhalten, sollte es zu Hause innerhalb von zwei bis drei Tagen verbraucht werden.

Nach dem Einkauf packen Sie es am besten aus, legen es in einen tiefen Teller und decken es mit Folie ab. Es gehört immer an die kälteste Stelle im Kühlschrank. Diese ist nahe der Rückwand oder auf der Glasplatte des Obst- und Gemüsefaches. Sie können Schweinefleisch aber auch gut einfrieren, wenn Sie zum Beispiel zu viel gekauft haben. Dazu verpacken Sie es luftdicht, um ein Austrocknen und Gefrierbrand zu vermeiden.

Übrigens: Die Ansicht, dass Schweinefleisch fettreich ist, stimmt nicht mehr. Aufgrund geänderter Zuchtmethoden und einer anderen Zusammensetzung des Tierfutters ist der Fettanteil zugunsten des Muskelfleischs gesunken. Zudem werden heute bereits bei der Grobzerlegung des Schlachtkörpers Teilstücke fettarm zugeschnitten. Wer Fett reduzieren möchte, sollte auf die Auswahl der Stücke achten und zum Beispiel Teile des Hinterviertels und des schieren Rückenmuskels wählen. Hilfreich sind auch der sparsame Umgang mit Koch- und Bratfett sowie das Wegschneiden von sichtbarem Fett nach dem Zubereiten. Meist sind es die Zugaben wie üppige Soßen, die ins Gewicht fallen. Das Fett im Fleisch sorgt für die Saftigkeit und fördert die Erhaltung des Fleischaromas.

Magere Schweinerassen haben zudem ein „schwaches Nervenkostüm“, sodass sich der Stress beim Transport und vor der Schlachtung auf die Fleischqualität niederschlagen kann. So verringert sich das Safthaltevermögen und die Farbe hellt auf. Bei der Zubereitung schrumpft das Fleisch aufgrund des Wasserverlustes, es wird zäh, trocken, schmeckt fade und ist nur noch kurz haltbar.

Gute Qualität hat ihren Preis. Gönnen Sie sich lieber nur ein- bis zweimal pro Woche gutes Fleisch und essen dafür an anderen Tagen fleischlos.

Tipps wie die Zubereitung von Schweinesteak, Schnitzel oder Schweinebraten am besten gelingt und Informationen darüber, wie Schweine in Deutschland gehalten werden, finden Sie auf was-wir-essen.de in der Rubrik „Tipp der Saison“.

Quelle: Heike Stommel, www.aid.de