Bunt, lecker und süß: Fruchtnektar und Fruchtsirup

Rhabarbersaft pur? Brrr – viel zu sauer! Mangosaft unverdünnt? Mehr Brei als Getränk. Theoretisch können zwar die beiden zu 100prozentigem Fruchtsaft verarbeitet werden, doch im Saftregal wären sie wohl kaum der Renner. Besonders säurehaltiges, sehr intensives oder auch sehr fruchtfleischhaltiges Obst kommt vorrangig als Fruchtnektar in den Handel. Der wesentliche Unterschied ist: Ein Fruchtnektar enthalt weniger Frucht als ein Fruchtsaft, dafür mehr Wasser und oft auch Zucker oder Honig.

Der Mindestgehalt des Nektars an Fruchtsaft oder Fruchtmark hängt von der Fruchtart ab und ist in der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung festgeschrieben. Bei Johannisbeere, Mango oder Banane beispielsweise beträgt er 25 Prozent, bei Stachelbeere und Pflaume 30 Prozent, bei Aprikose und Himbeere 40 Prozent und bei Pfirsich, Apfel, Birne und Orange 50 Prozent. „Damit ist der Gehalt der Fruchtnektare an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen natürlich immer geringer als der von 100prozentigem Fruchtsaft“, sagt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim aid infodienst.

Hinzu kommt: Die Hersteller dürfen zwar keine Farb- und Konservierungsstoffe zusetzen, wohl aber bis zu 20 Prozent Zucker. „Fruchtnektare zählen damit zu den Getränken, die nur in geringen Mengen verzehrt werden sollten.“ Angesichts der sehr unterschiedlichen Zusammensetzungen, die sich dann im Nährwert und Gesamtenergiegehalt spiegeln, lohnt sich jedoch auf jeden Fall der Blick auf das Flaschenetikett. „Ein schwarzer Johannisbeernektar mit mehr als 20 mg Vitamin C pro 100 ml kann durchaus ein wertvoller und zugleich leckerer Beitrag zur Nährstoffversorgung sein“, so Harald Seitz.

Eine Besonderheit stellen Fruchtsirupe dar. Die dickflüssigen Erzeugnisse werden meist durch Wärmebehandlung, Zentrifugieren und Filtrieren aus Früchten, Fruchtsaft und konzentriertem Fruchtsaft hergestellt. Ein Liter Fruchtsirup darf bis zu 680 Gramm Zucker enthalten und sollte daher entweder großzügig mit Wasser gemischt oder nur als aromatisierende Zutat zum Beispiel in Süßspeisen oder Cocktails verwendet werden.

Quelle: Eva Neumann, www.aid.de