ÖKO-TEST Kartoffeln: Durstige Knollen aus der Wüste

Israel und Ägypten liefern im großen Stil Kartoffeln für den deutschen Markt. Für den Anbau in der Wüste zapfen die Erzeuger eine knappe Ressource an: Wasser. Dabei könnten deutsche Bauern die Knolle viel wassersparender kultivieren. Darauf macht das ÖKO-TEST Magazin in der aktuellen Oktoberausgabe aufmerksam. Zudem kritisiert das Verbrauchermagazin, dass in vielen Kartoffeln zu viel chemische und natürliche Giftstoffe stecken.

Knapp 407 Liter kostbares Wasser benötigen die ägyptischen Landwirte im Schnitt, um ein Kilogramm Kartoffeln zu erzeugen. Für die Bewässerung im Wüstensand wird Grundwasser verbraucht oder das Nilwasser abgeleitet. Dabei ist die Ressource Wasser dort sehr knapp. In Deutschland könnten die Knollen fast ohne künstliche Bewässerung angebaut werden. Doch die Bauern bleiben auf ihren Kartoffeln sitzen. Denn wenn im frühen Sommer die neuen Wüstenkartoffeln in den Handel kommen, gibt es noch keine heimischen Frühkartoffeln. Und die Knollen, die im Herbst geerntet wurden, sind nach einigen Monaten der Lagerung nicht mehr so schön anzusehen.

Wenig schön sind auch so manche Inhaltsstoffe. ÖKO-TEST hat in zehn Geschäften jeweils drei unterschiedliche Chargen eingekauft und ins Labor geschickt. Dabei fanden sich in fast allen Proben Rückstände von mehreren Pestiziden, teilweise auch Phosphonsäure, die über den Dünger oder Pflanzenschutzmittel in die Knolle gelangt. Dazu kommen noch natürliche Giftstoffe. In den untersuchten Kartoffeln aus acht Läden lagen die Pflanzengiftstoffe Solanin und Chaconin in einer oder mehreren Chargen über dem von der WHO als gesichert nicht toxisch wirkenden Wert von 100 Milligramm pro Kilogramm.

Das ÖKO-TEST-Magazin Oktober 2015 gibt es seit dem 25. September 2015 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 4,50 Euro.

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Quelle: ÖKO-TEST