Marktcheck: Verbraucherzentrale prüft Gesundheitswerbung bei Margarine: positive Versprechungen besser kritisch betrachten

In einem Marktcheck hat die Verbraucherzentrale Thüringen die Versprechen der Margarinehersteller bewertet und ist zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen. Obwohl die Verpackungsangaben den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, ist die Menge der beworbenen Fettsäuren so gering, dass sie kaum eine Wirkung entfalten können.

Vor allem Verbraucher mit Cholesterinproblemen sind auf der Suche nach einer geeigneten Margarine, die einen positiven Effekt auf den Cholesterinspiegel hat. Dabei kommen ihnen Produkte mit Gesundheitsaussagen wie zum Beispiel: „Alpha-Linolensäure (ALA) trägt im Rahmen einer abwechslungsreichen Ernährung und gesunden Lebensweise zum Erhalt eines normalen Cholesterinspiegels bei“ gerade recht. Allerdings ist die Realität ernüchternd, wie die Verbraucherzentrale Thüringen im Marktcheck festgestellt hat. Bei manchen Produkten müsste man viermal so viel Margarine essen, wie empfohlen wird, um die positive Wirkung erreichen zu können.

Margarine besteht vorwiegend aus pflanzlichen Ölen, Trinkwasser bzw. Magermilch oder Molke und Emulgatoren sowie aus Aroma- und Farbstoffen. Der Fettgehalt muss 80 bis 90 Prozent betragen. Fettreduzierte Sorten heißen dann Dreiviertelfettmargarine, Halbfettmargarine bzw. Streichfett, denen auch der Konservierungsstoff Sorbinsäure zugesetzt werden darf.

Die Qualität der Margarine wird von den verwendeten Ölen und den darin enthaltenen gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestimmt. Rapsöl beispielsweise ist arm an gesättigten, dafür reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Damit besitzt es die ernährungsphysiologisch beste Fettsäurezusammensetzung. Ob die Anreicherung von Margarine mit Omega-3-Fettsäuren notwendig ist, ist fraglich. Die ausreichende Versorgung der Verbraucher mit diesen Nährstoffen ist durch natürliche Lebensmittel und bei einer ausgewogenen Ernährung gut machbar. Angereicherte Lebensmittel haben nur geringfüge Effekte.

Wer auf seinen Cholesterinspiegel achten muss, sollte sparsam mit Fetten und Ölen umgehen. Zum Salat eignen sich beispielsweise Lein-, Walnuss- und Rapsöle, hin und wieder sollte auch mal Fisch, z.B. Hering, Markrele oder Lachs, auf dem Speiseplan stehen. Sehr fetthaltige Lebensmittel wie Süßigkeiten, Gebäck aus Blätterteig oder Fast Food sind eher ungünstig.

Bei Fragen zu diesen oder anderen Themen können sich Verbraucher am Ratgebertelefon Lebensmittel und Ernährung informieren. Es ist jeden Dienstag von 9-12 und 13-16 Uhr unter 0361 555 14 27 erreichbar.

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Quelle: VZ Thüringen