Glühwein, Kinderpunsch und Weihnachtsgebäck einwandfrei

Das Hessische Landeslabor hat auch in der diesjährigen Saison zahlreiche Glühweine und Kinderpunsche sowohl von hessischen Weihnachtsmärkten als auch aus dem Handel untersucht. Die Glühweine wurden auf geschmackliche Abweichungen, auf die Gehalte von Alkohol, des Allergens Schweflige Säure (SO2) sowie auf den möglichen Gehalt des Schimmelpilzgiftes Ochratoxin A geprüft. Bei sämtlichen Proben wurden auch die Gehalte der in einigen Zimtsorten vorkommenden Substanz Cumarin sowie von Hydroxymethylfurfural (HMF) bestimmt. Cumarin ist aufgrund seiner gerinnungshemmenden Eigenschaften potentiell gesundheitsschädlich. Der Nachweis von HMF ist ein Hinweis darauf, dass der Glühwein zu lange erhitzt wurde. Dies äußert sich auch in dem so genannten „Kochgeschmack“.

„Die Ergebnisse unserer bisherigen Untersuchungen von 91 Glühweinen, darunter fünf Bio-Glühweine sowie 19 Kinderpunschproben belegen, dass nahezu sämtliche dieser 110 Proben einwandfrei waren“, teilte der Direktor des Landeslabors, Professor Hubertus Brunn, in Gießen mit. „Mängel wie ‚Kochgeschmack‘ haben wir in diesem Jahr bisher nicht festgestellt“, so Brunn. Dies sei, so Brunn, der verbreiteten Verwendung von Durchlauferhitzern zur kurzzeitigen Erwärmung der Glühweine zu verdanken „Lediglich ein Glühwein wurde beanstandet, da er ‚künstlich‘ schmeckte. Bei einem der roten BIO-Glühweine ist ein erhöhter Gehalt an SO2 aufgefallen. Laut rechtlicher Definition darf BIO-Grundwein nur einen maximalen SO2-Gehalt von 120 Milligramm pro Liter (mg/l) aufweisen. Gefunden wurden 145 mg/l, dies wurde beanstandet“, sagte der Direktor. Bezüglich der Alkoholgehalte hätten sich, ebenso wie für das Schimmelpilzgift Ochratoxin A und Cumarin, keine Beanstandungen ergeben.

Sämtliche Kinderpunsche seien geschmacklich und im Hinblick auf die überprüften Inhaltsstoffe einwandfrei gewesen. Die Cumaringehalte hätten, so Brunn, bei allen Proben weit unterhalb der zulässigen Höchstmengen gelegen.

Schokoladenwaren und Weihnachtsgebäck

Bis heute hat das Landeslabor auch 54 Proben von weihnachtlichen Schokoladen-Erzeugnissen auf Inhaltsstoffe, verwendete Zusatzstoffe sowie auf die sensorischen Eigenschaften der Schokoladen und Backwaren, wie Schokoweihnachtsmänner, Schokoladenlollis, Pralinen, gefüllte Schokolade und schokoladenumhülltes Marzipan untersucht. Schwerpunkt sei in diesem Jahr, so Labordirektor Brunn, die Untersuchung auf das Schwermetall Cadmium gewesen. „Kakao kann – abhängig vom Anbaugebiet – teilweise hohe Cadmiumgehalte aufweisen“, erklärte Brunn. „Alle Schokoladenwaren enthielten jedoch lediglich Spuren von Cadmium und waren insgesamt von einwandfreier Beschaffenheit und Qualität“, freute sich der Direktor.

Auch diverse Süßwaren, wie Gelee-Baumschmuck, weihnachtliche Bonbons und Fruchtgummis waren Gegenstand der Untersuchungen des Landeslabors. Ferner wurden Liebesäpfel, schokolierte Früchte, gebrannte Mandeln und Schaumküsse – rund 40 Proben – von Weihnachtsmärkten untersucht. Auch bei diesen Produkten gab es hinsichtlich der Qualität der untersuchten Proben keinen Anlass zur Beanstandung. In Einzelfällen fehlte die Kennzeichnung der verwendeten Allergene, wie beispielsweise Milchpulver oder auch Sojalecithin bei den schokoladenhaltigen Überzügen sowie das bei den Waffelböden von Schokoküssen verwendete Weizenmehl. In einem Fall war die gefärbte Füllung eines Schokokusses nicht gekennzeichnet.

84 Proben Weihnachtsgebäck, insbesondere Lebkuchen und Spekulatius, wurden auf eine eventuelle Belastung mit Acrylamid untersucht. Acrylamid kann beim Backprozess entstehen und gilt als potentiell krebserzeugend. Die Acrylamid-Gehalte erwiesen sich jedoch als erfreulich gering. Des Weiteren wurden 27 Zimtsterne und ähnliche Weihnachtsplätzchen auf Cumarin untersucht, die diesbezüglich sämtlich unauffällig waren. Auch 42 Stollen, die auf ihre Zusammensetzung und Qualitätseigenschaften überprüft wurden, waren sämtlich einwandfrei.

„Unseren bisherigen Untersuchungen zufolge können sich die Hessen Glühwein, Kinderpunsch sowie weihnachtliche Gebäck- und Schokoladenprodukte bedenkenlos schmecken lassen“, so das erfreuliche Fazit von Professor Brunn.

Quelle: Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL)