Schwarzer Pfeffer und Pfeffermühlen: Schadstoffe schmälern den scharfen Genuss

Bestes Aroma liefern ganze Pfefferkörner, frisch gemahlen. Die Hälfte der ganzen Körner schneidet im Qualitätsurteil „gut“ ab, von den gemahlenen Pfeffern hingegen keiner. Wehmutstropfen: Fünf Pfeffer sind hinsichtlich der Schadstoffbelastung und im Qualitätsurteil „mangelhaft“. Zu dem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest, die für die Januar-Ausgabe ihrer Zeitschrift test 20 der beliebten Scharfmacher getestet hat, davon 14-mal Pfefferkörner und 6-mal gemahlene Pfeffer. Außerdem im Test: 18 Pfeffermühlen.

Die Unterschiede zwischen frisch und fertig gemahlenem Pfeffer sind groß. In der sensorischen Prüfung überzeugten fast alle Pfefferkörner: Acht schneiden in diesem Punkt „gut“ ab, vier Bioprodukte sogar „sehr gut“ – sie sind besonders aromatisch. Beim gemahlenen Pfeffer hingegen punkten sensorisch nur die beiden vergleichsweise teuren Produkte.

Die Freude am Würzen bremsen jedoch Schadstoffe, insbesondere Mineralöle. In allen Produkten wiesen die Tester gesättigte Mineralöle (MOSH) nach. Bedenklicher für die Gesundheit sind aromatische Mineralöle (MOAH), die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. MOAH wiesen die Tester in vier Produkten nach, dreimal nur in Spuren.

Ausnahme sind die Pfefferkörner von „Lafer. Lecker. Leben.“ aus der Produktserie von Sternekoch Johann Lafer: Der Pfeffer ist extrem mit MOAH belastet. Ermittelt wurden rund 54 Milligramm pro Kilogramm – viel mehr, als die Tester jemals in einem Lebensmittel nachgewiesen haben. Bislang war ein Traubenkernöl aus dem Test Gourmet-Öle mit rund 10 Milligramm MOAH pro Kilogramm trauriger Spitzenreiter. Da Pfeffer aber nur in sehr kleinen Mengen verzehrt wird, ist selbst diese Konzentration nicht akut gesundheitsgefährdend. Dennoch haben MOAH und große Mengen von MOSH nichts in Lebensmitteln zu suchen.

Zwei gemahlene Pfeffer im Test sind aufgrund der Schadstoffbelastung nicht verkehrsfähig: Die Tester wiesen darin deutliche Mengen von verbotenem Ethylenoxid und die im Test höchsten Pestizidrückstände nach. Beide Pulver waren außerdem ionisierenden Strahlen ausgesetzt, was hätte gekennzeichnet werden müssen.

Echten Gourmets empfehlen die Experten Pfeffer frisch zu mahlen. Die Stiftung Warentest hat aktuell vier elektrische und 14 manuelle Pfeffermühlen getestet: Nur vier der Mühlen schneiden „gut“ ab, Testsieger ist eine Handmühle aus Frankreich. Zwei der elektrischen hingegen fallen mit einem „Mangelhaft“ durch: In der Dauerprüfung, die gut fünf Jahre Nutzungsdauer simuliert, gab das Getriebe des einen Modells relativ schnell auf, der Mahlgrad des anderen verstellte sich selbst und ließ sich nach einiger Zeit nicht mehr justieren.

Die ausführlichen Tests „Schwarzer Pfeffer“ und „Pfeffermühlen“ erscheinen in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 23.12.2015 am Kiosk) und sind bereits unter www.test.de/pfeffer und www.test.de/pfeffermuehle abrufbar.

Quelle: Stiftung Warentest