Deutsche Bauern mit stärkstem Einkommensrückgang

Verbraucher freuen sich über höhere Löhne, in Bauernfamilien dagegen sind die Einkommen drastisch abgestürzt. Die deutschen Landwirte tragen im EU-Vergleich leider die rote Laterne, teilt das Landvolk Niedersachsen. Gegenüber dem Vorjahr ermittelte Eu-rostat, das Statistische Amt der Europäischen Union, im EU-Durchschnitt nach noch vorläufigen Angaben 2015 einen Rückgang der landwirtschaftlichen Realeinkommen um 4,3 Prozent.

Am stärksten weichen die landwirtschaftlichen Einkommen der deutschen Bauern von dem Mittelwert ab. Hierzulande beträgt das Minus gegenüber dem Vorjahr 37,6 Prozent. Mit einem Rückgang von um die 20 Prozent folgen auf der Negativseite Polen, Kroatien, Luxemburg und Rumänien. Den Schnitt nach oben zogen dagegen Länder mit einem Plus der bäuerlichen Einkommen. Hier lag Kroatien mit einem Plus von 21,5 Prozent vorn, dicht gefolgt von Lettland mit 14,3 Prozent und Griechenland mit 12,1 Prozent. „Der starke Einschnitt bei den landwirtschaftlichen Einkommen belastet unsere Familien sehr. Sie müssen mit Verzicht im privaten Konsum die Rückgänge ausgleichen, während viele Verbraucher dank höherer Löhne und niedriger Preise sich deutlich mehr leisten können“, verdeutlicht Landvolkpräsident Werner Hilse diese Zahlen.

Die EU nennt die Misere auf zentralen Agrarmärkten als Hauptgrund für die absolut unbe-friedigende Einkommensentwicklung im Agrarsektor. Für Milcherzeugnisse hat sie einen Rückgang des Produktionswertes gegenüber dem Vorjahr um 14,9 Prozent ermittelt, bei Schlachtschweinen sank er um 8,9 Prozent. In Deutschland wirkte sich das überproportionale Minus mit 21,7 Prozent bei Milch und 13,8 Prozent bei Schweinen deutlicher aus. Bei den pflanzlichen Erzeugnissen zogen Zuckerrüben mit einem Rückgang des Produktionswertes um 26 Prozent und Körnermais einem Minus von 24,5 Prozent die Statistik nach unten. Trotz geringer Ausgaben für Vorleistungen wie Energie, Schmierstoffe oder Futtermittel schmolz bei geringeren Einnahmen der Gewinn der bäuerlichen Familienbetriebe.

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Quelle: LPD