Hohe Werte an Omega-3-Fettsäuren im Blustplasma könnten gegen Gicht schützen

Eine neue Fall-Kontrollstudie einer Kohorte Männer ab dem mittleren Alter hat herausgefunden, dass die Schwere und Häufigkeit von Gichtanfällen mit den Blutplasmawerten für Omega-3-Fettsäuren in Verbindung stehen. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren bei der Prävention und Behandlung von Gicht hilfreich sein könnte.

Gicht ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, die durch Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken, häufig im großen Zeh, hervorgerufen wird. Die Folge sind schwere Entzündungen und Schwellungen, die die Patienten stark in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Die Symptome treten plötzlich, im Laufe weniger Stunden auf und dauern zwischen drei und zehn Tagen an. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kehren sie immer häufiger wieder. Leichte Fälle können in der Regel mit einer Ernährungsumstellung behandelt werden, schwerere Fälle bedürfen jedoch einer medikamentösen Behandlung, zum Beispiel mit Allopurinol, um eine langfristige Schädigung der Nieren und des Knorpelgewebes zu verhindern. Eine Behandlung sollte die Plasma-Harnsäurewerte unter 300 μmol/L halten (2).

Seit langem ist bekannt, dass Gicht besonders Menschen betrifft, die übermäßig essen und trinken, insbesondere übergewichtige und adipöse Personen. Lange galten hauptsächlich purinreiche Speisen und Getränke (zum Beispiel rotes Fleisch, Likörwein und dunkles Bier) als verdächtig, die Harnsäurelevel ansteigen zu lassen. Neuere Studien haben gezeigt, dass auch Fruktose eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gicht spielen kann (3). Ein hoher Fruchtsaftkonsum kann bei gefährdeten Personen also Anlass zur Sorge geben.

Viele der Stoffwechselwege, die für durch Harnsäurekristalle hervorgerufene Entzündungen verantwortlich sind, können durch den Einsatz mariner Omega-3-Fettsäuren reguliert werden. Dazu gehören beispielsweise die Aktivierung von Toll-like-Rezeptoren, neutrophiler Chemotaxis und Prostaglandin-Synthese. Eine neue Fall-Kontrollstudie (1) untersuchte eine Kohorte Männer (n-112) mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren, die an Gicht litten. Dabei wurden die Omega-3-Fettsäure-Werte im Blutserum gemessen und eine ausführliche Dokumentation aller Gichtanfälle über zwölf Monate erstellt. Dabei ergab sich eine klare und eindeutige Verbindung zwischen den Omega-3-Fettsäure-Werten und den Gichtanfällen. Diejenigen Personen mit den niedrigsten Omega-3-Fettsäure-Werten erlitten mehr als doppelt so viele Anfälle als diejenigen, die die höchsten Werte vorwiesen.

Referenzen:

1. Abhishek A, Valdes AM & Doherty M (2015); “Low omega-3 fatty acid levels associate with frequent gout attacks: a case control study”; Annals of the Rheumatic Diseases, published online 29th December 2015. doi.org/10.1136/annrheumdis-2015-208767

2. Jordan KM, Stewart Cameron J, Snaith M, Zhang WD, Pherty M, Seck J et al; British Society for Rheumatology and British Health Professional guideline for the management of gout, 2007. www.rheumatology.org/uk/guidelines/guidelines_other/goutguide

3. Underwood M; “Sugary drinks, fruit and increased risk of gout” – editorial; BMJ 2008; 336:285-6.

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Quelle: Nutri-Facts