Industriezucker und Diabetes

Die Diabetes Erkrankung, die der Volksmund harmlos als Zuckerkrankheit bezeichnet, stellt ein gesellschaftliches Problem dar. Täglich gibt es laut Statistik 750 neue Erkrankungen allein in Deutschland, was dazu geführt hat, dass mittlerweile rund 6 Millionen Menschen an einer Typ-2-Diabetes leiden. Doch die Volkskrankheit Diabetes stellt nicht nur in Deutschland ein Problem dar. Experten schätzen, dass es bis ins Jahr 2035 weltweit 600 Millionen Diabetes Patienten geben wird. Grund genug, sich mit Vorsorgemaßnahmen auseinander zu setzen.

Verschiedene Typen der Diabetes

Grundsätzlich äußert sich Diabetes darin, dass der Körper den Blutzuckergehalt nicht mehr aus eigener Kraft im Gleichgewicht halten kann. Eine ungenügende Produktion von Insulin ist der Grund für die verschiedenen Arten der Diabetes. Zu den wichtigsten Arten zählen Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2. Diabetes Typ 1 zeigt sich als Autoimmunerkrankung, die durch eine Störung des Immunsystems ausgelöst wird. Dieser Fehler sorgt für eine Zerstörung der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, welche für die Insulin-Produktion zuständig sind. Entsprechend kommt es zu einer Mangelproduktion, können die Zellen nicht mehr in ausreichendem Maße Glukose aufnehmen.

Die häufigere Form ist allerdings die Diabetes Typ 2, an der rund 90 % aller Diabetes-Patienten leiden. Bei dieser Form der Erkrankung setzt die Insulin-Produktion langsamer ein und gleichzeitig reagiert der Körper weniger empfindlich auf das Insulin. Diese Insulinresistenz kann durch Übergewicht und Vererbung begünstigt werden.

Hat die Nahrungsmittelindustrie eine Mitschuld an Diabetes?

Diese Frage muss zum Teil mit „Ja“ beantwortet werden. Schließlich sind in fast allen Fertigprodukten die unterschiedlichsten Zuckerarten versteckt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Interessen der Verbraucher nicht ausreichend geschützt. Mittlerweile hat sich zwar eine verbraucherfreundlichere Kennzeichnung der Inhaltstoffe durchgesetzt, aber die Industrie findet trotzdem Mittel und Wege, die wirklichen Zuckeranteile zu verschleiern. Denn nicht immer trägt das Kind den gleichen Namen.

Welche Art von Aufklärung wird in Bezug auf den Zuckergehalt von Lebensmitteln betrieben?

In Deutschland ist die Aufklärung der Diabetiker häufig nicht auf dem neuesten Stand. Zwar existieren durchaus aktuelle Ernährungsempfehlungen, doch hat beispielsweise die Deutsche Diabetes Gesellschaft ihre Publikationen im Jahr 2000 letztmalig aktualisiert. Nichts desto trotz, werden solche veralteten Studien bei der Beratung der Diabetiker weiter zugrunde gelegt. Entsprechend begegnet man in Deutschland vielen Diabetikern, die noch nach dem Kenntnisstand früherer Jahre leben.

Tücken beim Umgang mit Industriezucker

Industriezucker hat viele Namen und genau da liegt das größte Problem. Der Verbraucher kann häufig selbst bei einem genauen Blick auf die Zutatenliste nicht erkennen, dass Industriezucker verarbeitet wurde. Für Diabetes-Patienten gilt es daher, Zuckerfallen in Lebensmitteln zu umgehen. Diabetiker haben, meist Mühe geeignete Produkte zu finden, da in den meisten verarbeiteten Lebensmitteln Zucker versteckt ist – häufig sogar in unerwartet hoher Konzentration.

Quelle: Europa Apotheek