ÖKO-TEST Schwarze Kosmetik: Gar nicht wunderbar

K800_M1601Schwarz ist der neue Trend in der Kosmetikbranche. Kohle oder Vulkanstein in Zahncremes, Peelings, Masken und Reinigern sollen wahre Wunder vollbringen. Das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST wollte in der aktuellen Januar-Ausgabe wissen, ob das wirklich stimmt und schickte 15 Produkte ins Labor. Das Resümee: Es gibt keine Beweise für die Wirksamkeit und es stecken problematische Zutaten in vielen der Kosmetika.

Die tiefschwarze Aktivkohle bindet zuverlässig Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt und wird als Filtermaterial in Belüftungs- oder Wasseraufbereitungsanlagen eingesetzt. Ihre bewährte Wirkweise möchte sich nun auch die Kosmetikindustrie zunutze machen und setzt sie als Inhaltsstoff in Zahncremes, Seifen, Peelings oder Masken für die „porentiefe Reinigung“ ein. Neben Ablagerungen und Talg soll die Wunderzutat auch Gerüche binden.

ÖKO-TEST steht dieser beschworenen Reinigungskraft jedoch skeptisch gegenüber. Der aktuelle Test von schwarzer Kosmetik zeigt nämlich, dass kein Hersteller Wirksamkeitsstudien vorlegen kann, welche die besonderen Wirkversprechen, die in der Produktbeschreibung zu lesen sind, mit konkreten Messdaten belegen.

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In mehr als der Hälfte der getesteten schwarzen Kosmetikprodukten stecken PAK.

Auch bei der Laboruntersuchung konnten die meisten Produkte nicht überzeugen. In mehr als der Hälfte wurden etwa polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen.

Von diesen sind einige nachweislich krebserregend, andere stehen unter dringendem Krebsverdacht. Sie bilden sich bei Verbrennungsprozessen etwa bei der Gewinnung von Kohle. PAK wie Naphthalin sind laut EU-Kosmetikverordnung verboten. Genau von diesem Schadstoff sind aber teilweise mehrere Hundert Mikrogramm in den Produkten zu finden.

Das ÖKO-TEST-Magazin Januar 2015 gibt es seit dem 28. Dezember 2015 im Zeitschriftenhandel.

Quelle: ÖKO-TEST