vzbv fordert konkrete Maßnahmen von Politik, Herstellern und Handel für mehr nachhaltig produzierte Lebensmittel

Nachhaltiger Konsum ist keine einseitige Verantwortung der Verbraucher.

Nachhaltiger Konsum steht hoch oben auf der nationalen und internationalen politischen Agenda. Die Verantwortung für mehr nachhaltigen Konsum darf allerdings nicht einseitig bei Verbraucherinnen und Verbrauchern liegen. Die Bundesregierung muss die Voraussetzungen für ein nachhaltigeres Angebot, mehr Transparenz und Informationen schaffen. Nur so kann „Nachhaltiger Lebensmittelkonsum – von der Nische in die Breite“ gelangen. Das Thema diskutiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Konkrete Schritte für mehr nachhaltig produzierte Lebensmittel sind das Thema des „Verbraucherpolitischen Forums“ des vzbv im Rahmen der IGW 2016: Wie lässt sich ein möglichst großes Angebot an nachhaltig produzierten Lebensmitteln von der Nische in die Breite bringen? Laut einer aktuellen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des vzbv achten zwei Drittel (66 Prozent) der Verbraucher auf die Nachhaltigkeit von Produkten. In der Praxis aber scheitern sie häufig an mangelnden Informationen (63 Prozent), an zu hohen Preisen (55 Prozent) oder an der Verfügbarkeit nachhaltiger Lebensmittel (44 Prozent).

„Verbraucherinnen und Verbraucher können mit ihren Entscheidungen am Supermarktregal nicht die alleinige Verantwortung für mehr nachhaltigen Konsum tragen“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv. „Sollen mehr nachhaltig produzierte Lebensmittel gekauft werden, müssen die Rahmenbedingungen stimmen: Angebot, Preis und Information müssen verbraucherfreundlich sein“.

Die Erfahrung zeigt, dass die Politik bei ihrem Ziel, mit den Kaufentscheidungen ökologisch und sozial wünschenswerte Produktionsweisen zu stärken, vor allem Verbraucher in der Pflicht sieht.

Offenlegung und Transparenz

Die Bundesregierung hat die Stärkung nachhaltigen Konsums hoch auf ihre politische Agenda gestellt und erarbeitet derzeit unter Federführung des Bundesumweltministeriums ein „Nationales Programm für nachhaltigen Konsum“. Mit der Verabschiedung der Sustainable Development Goals (SDGs) durch die Vereinten Nationen haben im September 2015 die Themen nachhaltiges Wirtschaften und Konsumieren einen neuen Schub erhalten.

„Wir erwarten von der Politik ein konkretes Maßnahmenpaket, das klare Verantwortlichkeiten benennt für die Stärkung des nachhaltigen Konsums. Dazu müssen in erster Linie Produktionsweisen offen gelegt werden. Verbraucher benötigen mehr Transparenz und Wettbewerb auf dem Nachhaltigkeitsmarkt“, so Klaus Müller.

Infografik-Nachhaltiger-Lebensmittelkonsum-vzbv-2016

#IGWforum am 21. Januar 2016

Das verbraucherpolitische Forum des vzbv zu nachhaltigem Lebensmittelkonsum findet am 21. Januar 2016 von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr statt.

Pressekontakt:
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)
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Quelle: vzbv

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