Ausgaben für Lebensmittel: Was bleibt den Bauern?

Der Landwirt erhält von jedem Euro, den der Verbraucher für Lebensmittel ausgibt, durchschnittlich nur 23 Cent. Anfang der 1970er Jahre war der entsprechende Anteil noch mehr als doppelt so hoch. Die Daten basieren auf dem aktuellen Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes, für den Zahlen aus dem Jahr 2014 ausgewertet wurden.

Bei Brot, Brötchen und Getreideerzeugnissen ist der Erlösanteil mit knapp 5 Prozent besonders gering, meldet der Landvolk Pressedienst (LPD) aus Niedersachsen. Das entspricht bei einem Brötchen für 50 Cent weniger als 2,5 Cent. Bei Kartoffeln sind es immerhin 14 Prozent. Direktvermarkter über den Hof oder den Wochenmarkt können bessere Werte erzielen, haben aber auch einen höheren Arbeitsaufwand.

Bei Produkten der Tierhaltung ist der Anteil höher. Bei Fleisch, Fleischerzeugnissen und Wurstwaren erhält der Landwirt 24 Cent von jedem Euro, den der Verbraucher für diese Produkte bezahlt hat. Bei Eiern waren es 2014 knapp 40 Cent, bei Milch und Milchprodukten 42 Cent. Allerdings ist der Erzeugerpreis für Milch seitdem deutlich gefallen.

Verbraucher geben insgesamt einen immer geringeren Prozentsatz ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Im Jahr 2014 waren es nur zehn Prozent. Das liegt an gestiegenen Einkommen bei gleichzeitig unterdurchschnittlichem Anstieg der Nahrungsmittelpreise. Dafür wird mehr Geld in Wohnen, Verkehr und Freizeit investiert.

Weitere Informationen

Heike Kreutz, www.aid.de