Brühwurstaufschnitt von der Theke auf dem Prüfstand

„17 der 19 Proben Brühwurst als lose Thekenware wiesen sensorisch und mikrobiologisch keine Abweichungen auf – eine Probe war verderbgefährdet und eine verdorben. Und, besonders wichtig ist: Keine der 19 Wurstproben enthielt krankmachende Keime“, fasst Cornelia Trapp, Abteilungsleiterin Lebens- und Futtermitteluntersuchung im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) M-V in Rostock die Ergebnisse der Stichprobenkontrolle zusammen. In der Untersuchung waren unter anderem Proben von Jagdwurst, Bierschinken, Bierwurst, Leberkäse, Paprikawurst, Filetpastete, Lyoner.

Brühwürste werden, wie der Name schon sagt, durch Brühen haltbar gemacht. Vorhandene Mikroorganismen werden durch das Erhitzen stark reduziert. Überlebende Keime, wie z. B. Milchsäurebakterien, können sich aber auch bei Kühlschranktemperaturen vermehren. Eine zu lange Lagerdauer sowie eine Lagerung bei zu hohen Temperaturen können dennoch zum mikrobiellen Verderb der Wurst führen. Das war bei einer Probe Jagdwurst der Fall, was schon in der Sensorikuntersuchung auffiel: die Wurst hatte einen unreinen, säuerlichen Geschmack. Mikrobiologisch nachgewiesen wurden dann auch ein hoher Gehalt an Milchsäurebakterien und Hefen.

Neben einer falschen Lagerung kann es auch beim Aufschneiden der Wurst zu einer Rekontamination der Brühwurstscheiben mit Verderbniskeimen kommen, beispielsweise durch die Nutzung schlecht gereinigter Schneidemaschinen.

Die Ergebnisse dieses Landesuntersuchungsprogramms sowie weitere Analyseergebnisse weisen darauf hin, dass bei loser Aufschnittware aus Fleischtheken ein etwas höheres Verderbnisrisiko im Vergleich zu vorverpackter Ware besteht. „Das heißt allerdings nicht, dass Verbraucher sich scheuen sollten, ihren Aufschnitt an der Bedientheke zu kaufen“, sagt Trapp. Es sollte auf allgemeine Sauberkeit und Ordnung in der Verkaufsstelle geachtet werden.

Aufgrund der mikrobiologisch sensiblen Thematik wird die an der Theke lose angebotene Brühwurst auch zukünftig beprobt und untersucht werden.

Hintergrund

Die mikrobiologische Beschaffenheit der Wurstproben wurde anhand von Untersuchungen auf Verderbnisorganismen vorgenommen. Das waren zum Beispiel:

  • die aerobe mesophile Keimzahl,
  • Milchsäurebakterien,
  • Hefen.

Auf folgende potentiell pathogene Keime ist beispielsweise untersucht worden:

  • Bacillus cereus,
  • koagulase-positive Staphylokokken
  • Listeria monocytogenes.

Pressekontakt:
Dr. Antje Krüger, Öffentlichkeitsarbeit
Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern
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Quelle: LALLF