GVO-Ernte-Monitoring 2015 liegt vor: Heimische landwirtschaftliche Erzeugnisse sind gentechnikfrei

Verbraucherminister Alexander Bonde: „Umfassende Maßnahmen zum Schutz vor Gentechnik in Baden-Württemberg greifen“

Um einen Eintrag von Agro-Gentechnik in die Lebensmittelkette zu vermeiden, sind Untersuchungen des Saatgutes, getrennte Handelswege und eine sorgfältige Verarbeitung auf allen Stufen notwendig. Das Land Baden-Württemberg untersucht mit dem so genannten Ernte-Monitoring jedes Jahr landwirtschaftliche Erzeugnisse auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) und überprüft damit die Wirksamkeit dieser Maßnahmen.

„Es ist eine gute Nachricht für die Verbraucherinnen und Verbraucher, dass 2015 keinerlei gentechnisch veränderte Organismen in heimischen Ernteprodukten nachgewiesen werden konnten. Dieses erfreuliche Ergebnis ist den vielfältigen Bemühungen im Land zu verdanken, auch geringste Einträge von GVO zu verhindern. Wir werden diese Untersuchungen auch in Zukunft intensiv fortsetzen“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde am Sonntag (14. Februar) in Stuttgart zu den Ergebnissen des Ernte-Monitorings 2015. Bei den im vergangenen Jahr durchgeführten Untersuchungen von 58 Mais-, 34 Raps-, 16 Soja-, 11 Leinsaat- und 5 Zuckerrübenproben konnte kein einziger Hinweis auf Gentechnik nachgewiesen werden.

Umfassender Schutz vor Agro-Gentechnik

Für die Landesregierung ist es ein klares Ziel, Baden-Württembergs Äcker weiter gentechnikfrei zu halten. Neben umfangreichen Saatgut-, Ernte-, Lebensmittel- und Futtermitteluntersuchungen hat Grün Rot auch den Schutz besonders sensibler Naturbereiche durchgesetzt, wo die Länder eigene Regelungskompetenz haben. „Im neuen Landesnaturschutzgesetz haben wir außerdem einen drei Kilometer breiten Schutzgürtel gesetzlich verankert, der naturschutzfachlich besonders hochwertige Flächen vor Beeinträchtigungen durch Agro-Gentechnik bewahrt. Wir wollen eine Landwirtschaft, die auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen konsequent verzichtet“, so Bonde abschließend.

Hintergrundinformationen

Der Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) ist außerhalb Europas weit verbreitet. Länder wie USA, Argentinien, aber auch Brasilien bauen überwiegend gentechnisch veränderte Sorten von Mais und Soja an. Aufgrund des weltweiten Handels mit Saatgut und Ernteprodukten kann nicht ausgeschlossen werden, dass GVO auch in heimischen Ernteprodukten nachgewiesen werden können. Um einen solchen Eintrag frühzeitig erkennen und die langfristige Entwicklung bewerten zu können, führt das Land Baden-Württemberg bereits seit 2004 Untersuchungen von heimischen Ernteprodukten auf GVO im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg sowie im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg durch.

Die Proben werden unmittelbar nach der Ernte in landwirtschaftlichen Erfassungsstellen und Mühlenbetrieben entnommen. Dabei hat sich der Umfang der zu untersuchenden Pflanzenarten den Erkenntnissen und Entwicklungen in der Landwirtschaft angepasst. Bisher wurden 1021 Ernteproben untersucht, in 29 Proben waren gentechnische Veränderungen nachweisbar. Bei 18 von insgesamt 481 Maisproben sowie 11 von 96 Sojaproben ergaben sich positive Befunde. Seit 2007 wurden keine Verunreinigungen mehr festgestellt, die über der Bestimmungsgrenze von 0,1 Prozent lagen.

Wegen der hohen Bedeutung des Maisanbaus in Baden-Württemberg liegt der Schwerpunkt des Ernte-Monitorings bei der Untersuchung von Maispartien. Auch in diesem Jahr wurde in den 58 untersuchten Proben kein gentechnisch veränderter (GV) Mais nachgewiesen. Damit hat sich die positive Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt. Selbst Spuren von GV-Mais unter 0,05 Prozent waren nicht nachweisbar.

Einen weiteren Schwerpunkt des Monitoringprogramms stellt die Untersuchung von Sojabohnen dar. Die Förderung des Sojaanbaus – um mehr Unabhängigkeit zu gewinnen von meist gentechnisch veränderter Importware und um die Eiweißversorgung langfristig zu verbessern – erfordert flankierend auch eine Untersuchung der hier produzierten Sojabohnen. In keiner der insgesamt 16 untersuchten Sojaproben war gentechnisch veränderte Soja nachweisbar. Damit hat sich die positive Entwicklung seit 2011 auch hier weiter fortgesetzt.

Erntemonitoring 2015:

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Quelle: MLR Baden-Württemberg