Moderne Ernährung begünstigt Adipositas: Energiedichte und Portionsgrößen im Fokus

Fast Food und Convenience-Produkte, preisgünstige XXL-Packungen und Snacking sind heute bei vielen Verbrauchern feste Bestandteile der täglichen Ernährung. Diese haben einen erheblichen Einfluss auf das Körpergewicht und das Adipositas-Risiko. Mit den Zusammenhängen im Einzelnen beschäftigt sich ein Artikel in der Fachzeitschrift Adipositas (4/2015).

Die beiden Autoren – Dr. Christina Holzapfel und Professor Hans Hauner, beide vom Institut für Ernährungsmedizin, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, verweisen auf Daten aus verschiedenen Ländern, wonach die Energieaufnahme in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Eine der Ursachen dafür sehen sie im Verzehr von Convenience- und Fast-Food-Produkten. Und der nimmt – genau wie der Besuch von Fast-Food-Restaurants – vor allem bei jungen Menschen deutlich zu.

Fast-Food- und Convenience-Produkte zeichnen sich durch eine hohe Energiedichte aus (Energiegehalt in Kilokalorien pro Gramm). Studien belegen, dass Personen, die Mahlzeiten mit niedriger Energiedichte essen, ähnlich große Portionen zu sich nehmen und ähnlich satt und zufrieden sind wie Personen, die höhere Energiedichten konsumieren. Bei letzteren ist die Energiezufuhr damit zwangsläufig höher. Das wiederum zu einer Gewichtszunahme führt. Diese Tendenz wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass Fast-Food-Esser viel zuckerhaltige Getränke konsumieren, diese jedoch beim Kalorienbudget meist nicht berücksichtigen.

Als zweiten wichtigen Trend in der modernen Ernährung beschreiben die Autoren den wachsenden Außer-Haus-Verzehr, der ebenfalls mit einer verstärkten Energiezufuhr einhergeht. Der Verzehr von „losen“ Speisen erschwere die Einschätzung der Portionsgröße und des Energiegehaltes. Und schließlich, so der dritte Schwerpunkt der Analyse, steht die Energiezufuhr in einem direkten Zusammenhang mit der Portionsgröße.

Für die Adipositas-Prävention und -therapie sehen die beiden Autoren einen wichtigen multidisziplinären Ansatzpunkt darin, die Transparenz beim Außer-Haus-Verzehr und bei den Portionsgrößen zu verbessern.

Vollständiger Fachbeitrag

Quelle: Eva Neumann, www.aid.de