Ab wann glutenhaltige Beikost?

Etwa ein Prozent der europäischen Bevölkerung leidet an Zöliakie, einer lebenslangen Unverträglichkeit des in Getreiden enthaltenen Klebereiweisses Gluten. Neben vererbter Veranlagung wird seit langem die Glutenzufuhr im Säuglingsalter als möglicher Risikofaktor diskutiert. Lässt sich also das Zöliakie-Risiko von Babys durch einen optimalen Zeitpunkt der Einführung von glutenhaltiger Beikost senken?

„Nein“, stellt Prof. Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, fest. Nach aktuellem Kenntnisstand scheint eine verzögerte Einführung von glutenhaltigen Getreiden wie Weizen und Roggen bei genetisch prädisponierten Kindern die Manifestation der Erkrankungen zu verzögern, aber nicht zu verhindern.

Auch eine frühe Gluten-Einführung hat keinen präventiven Effekt auf die Entwicklung einer Zöliakie. Deshalb sollen glutenhaltige Produkte wie die übrige Beikost generell entsprechend den Empfehlungen der Ernährungskommission der DGKJ nicht vor dem Alter von 17 Wochen und nicht später als mit 26 Wochen eingeführt werden. Die Ernährungsexperten raten dabei, Gluten zunächst in kleinen Mengen (z. B. eine Nudel, ein Löffel Getreidebrei) zu geben und die Menge dann in kleinen Schritten zu steigern.

Ausführliche Stellungnahme „Zeitpunkt der Beikosteinführung und Risiko für Allergien und Zöliakie“

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Quelle: DGKJ