Amaranth: der Weizen der Inkas

Auf den ersten Blick sehen die kleinen Körner aus wie Getreide und werden in der Küche auch ähnlich zubereitet. Amaranth gehört allerdings nicht zu den Süßgräsern wie Weizen, Roggen & Co., sondern zu den Fuchsschwanzgewächsen. Daher wird er auch als Pseudogetreide bezeichnet. Bereits vor 3.000 Jahren wurde die Pflanze in Mittel- und Südamerika angebaut. Bei den Inkas galt sie als heiliges Korn und war eines der Hauptnahrungsmittel.

Der „Inkaweizen“ verfügt über einen feinen nussigen Geschmack und lässt sich sowohl pikant als auch süß zubereiten. Die Samen werden in der doppelten Menge Wasser kurz aufgekocht. Anschließend bei kleiner Hitze 25 bis 30 Minuten köcheln und etwas nachquellen lassen. Ganz einfach lässt sich aus Amaranth auch Popcorn zubereiten, um Müsli und Joghurt zu verfeinern. Dazu eine Pfanne mit geschlossenem Deckel ohne Fett stark erhitzen. Die Körner auf den heißen Boden geben und die Pfanne vom Herd nehmen. Ein wenig umrühren und die Samen beginnen zu „poppen“.

Wer Brot, Brötchen und Kekse backen möchte, sollte das Amaranthmehl im Verhältnis 1:2 mit Mehl aus Weizen, Dinkel oder Roggen mischen. Denn das Pseudogetreide enthält kein Klebereiweiß (Gluten), das dem Teig Halt und Flexibilität verleiht. Diese Eigenschaft macht Amaranth allerdings auch zur idealen Alternative für Menschen mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie).

Auch was die Inhaltsstoffe angeht, ist Amaranth interessant. Es enthält unter anderem Eisen (8 mg), Magnesium (300 mg), Kalium (484 mg pro 100g) und die essenzielle Aminosäure Lysin – ein wichtiger Baustein des Kollagens im Bindegewebe. Besonders wertvoll ist das hochwertige Eiweiß (14 g pro 100 g). Das macht den „Inkaweizen“ für Veganer interessant, die verstärkt auf die Eiweißzufuhr achten müssen.

Häufig wird Amaranth auch als „Superfood“ bezeichnet. „Doch einzelne Lebensmittel können keine Wunder vollbringen, wenn ihre Inhaltsstoffe auch noch so wertvoll sind“, erklärt Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom aid infodienst.

„Allerdings bringen die nahrhaften Körner auch Abwechslung auf den Speiseplan. Auch wenn heimische Getreideerzeugnisse wegen kürzerer Transportwege entsprechend weniger belastend für die Umwelt sind“, so Seitz.

Amaranth findet man im Bioladen, in Drogerien und in gut sortierten Supermärkten. Trocken und lichtgeschützt sind die Samen mehrere Monate haltbar.

Quelle: Heike Kreutz, www.aid.de