Insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder sind Reiswaffeln eine einfache und vermeintlich gesunde Energiequelle. Produkte aus Reis können allerdings relativ hohe Gehalte an anorganischem Arsen aufweisen. Der Gesetzgeber hat nun reagiert: Seit Januar 2016 gilt für Reisprodukte eine Höchstmenge von 0,3 mg/kg, bei spezieller Eignung für Säuglinge und Kleinkindern sogar von 0,1 mg/kg. Diese Höchstmengen wurden von keiner der im Jahr 2015 untersuchten 11 Reiswaffeln erreicht.
Hintergründe der Untersuchungen
Arsen kommt sowohl natürlicherweise als auch durch menschliche Einflussnahme in der Umwelt vor und wird über Böden und Wasser von Pflanzen aufgenommen. Dabei kann Arsen in organischer Form (an Kohlenstoff gebunden) oder in anorganischen Arsenverbindungen („anorganisches Arsen“) vorliegen.
Anorganisches Arsen gilt als toxisch und wird mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen in Zusammenhang gebracht, darunter Hautläsionen, Herzerkrankungen und bestimmte Krebserkrankungen. Das Vorkommen von anorganischem Arsen ist daher unerwünscht, lässt sich aber nicht vollständig vermeiden. (1,2)
Die Höhe des Arsengehalts in Reis hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Arsengehalt im Boden oder im Bewässerungswasser, der Reissorte oder auch der Lebensmittelzubereitung. Je nach Herkunft der Rohware können Reiswaffeln relativ hohe Gehalte an anorganischem Arsen aufweisen. Reiswaffeln werden auch von Säuglingen und Kleinkindern gerne verzehrt. Dabei ist die Aufnahme von anorganischem Arsen bei Säuglingen und Kleinkindern aufgrund des Verhältnisses des Körpergewichts zum verzehrtem Lebensmitteln erhöht. (1)
Aufgrund dieser Überlegungen wurden für Reis und Reisprodukte gesetzliche Höchstmengen festgelegt (VO (EG) 2015/1006)4. Für Reiswaffeln (sowie Reiskekse, -kräcker und -kuchen) gilt daher seit Januar 2016 ein Grenzwert von 0,3 mg anorganischem Arsen pro kg Lebensmittel. Reis zur Herstellung von Säuglings- und Kleinkindernahrung darf nur maximal 0,1 mg/kg anorganisches Arsen enthalten.
Das bedeutet, normal angebotene Reiswaffeln dürfen nach gesetzlichen Vorgaben mehr anorganisches Arsen enthalten, als Reiswaffeln, die speziell für Säuglinge und Kleinkinder angeboten werden.
Quelle: CVUA Stuttgart