Ein Genuss nicht nur in der Fastenzeit: Karpfen vom heimischen Teich auf den Tisch

Fisch ist gesund und sollte ein bis zwei Mal pro Woche unseren Speisenplan bereichern. Dies empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Aber welchen Fisch kann man mit gutem Gewissen auswählen, wenn die Bestände vieler Speisefischarten durch Überfischung gefährdet sind?

Eine gute Kaufentscheidung ist der heimische Karpfen, den Greenpeace in seinem Fischratgeber 2016 als uneingeschränkt empfehlenswert einstuft! Mit seinem Fettgehalt von 1 Prozent bis 10 Prozent Fett ist der Karpfen ein mittelfetter Fisch. Er liefert besonders leicht verdauliches Eiweiß und enthält zudem Jod, wenn auch in geringerem Maße als der Seefisch. Jod ist ein wichtiges Spurenelement, das die Schilddrüse zur Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt.

Der Karpfen, wie die Forelle ein Süßwasserfisch, wird vor allem in der Teichwirtschaft erzeugt. Eine Hochburg der Karpfenzucht liegt in Mittelfranken und dort besonders im Aischgrund. Zwischen Erlangen und Dinkelsbühl führt der Fränkische Karpfenradweg entlang der Teiche, mit vielen Informationen, auch zur Spezialität der Region, dem Aischgründer Spiegelkarpfen, der das EU-Gütesiegel „geschützte geografische Angabe (g.g.A.) trägt.

Karpfen zeichnet sich durch ein feines und sehr schmackhaftes Fleisch aus. Der Franke genießt den Karpfen gerne gebacken, es gibt aber auch leichtere Varianten. Karpfen „blau“, pochiert oder gedünstet als Fischfrikadelle oder Brotaufstrich – für den Karpfen gibt es viele raffinierte Rezeptideen. Beim Backen lässt sich übrigens auch erkennen, ob der Fisch wirklich frisch ist: Krümmt er sich in der Pfanne, dann ist er frisch geschlachtet worden.

Tipps für den Einkauf und die Zubereitung

  • Kaufen Sie heimische Karpfen in den Monaten mit einem „R“ im Namen. Von September bis April ist Hauptsaison. Sie erhalten frischen Fisch auf den Wochenmärkten, direkt vom Erzeuger oder auch in Fischgeschäften. Achten Sie auf kurze Transportwege
  • Die Frische des Fisches lässt sich gut an den klaren, glänzenden Augen sowie den roten Kiemen erkennen. Das Fischfleisch darf nicht auf leichten Daumendruck nachgeben.
  • Halten Sie beim Transport die Kühlkette ein, denn Fisch ist leicht verderblich.
  • Verzehren Sie den Fisch am besten möglichst frisch. Im Kühlschrank lässt er sich zwei Tage aufbewahren. Dabei ist wichtig, den Fisch nach dem Kauf aus dem Papier in eine Aufbewahrungsdose umzupacken.
  • Für die Zubereitung von Fisch gilt die 3-S-Methode: Säubern – Säuern – Salzen. Dabei den Fisch kurz unter fließendem, kaltem Wasser säubern und mit Küchenkrepp abtupfen. Mit Zitrone oder Essig beträufeln. Durch die Säure gerinnt das Eiweiß und das Fleisch wird weiß und fester.
  • Fisch erst kurz vor der Zubereitung salzen, sonst verliert das Fleisch Flüssigkeit und wird trocken.
  • Zum Karpfenessen braucht es etwas Übung, denn der Karpfen gilt als eher grätenreicher Fisch. Die Gräten befinden sich vor allem am Rücken, während das Bauchfleisch fast grätenfrei ist.

Quelle: BBV