Mineralölrückstände in Lebensmitteln: Foodwatch führt Verbraucher und Medien in die Irre!

Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) weist mit Nachdruck die Presseberichte auf der Basis der Pressemitteilung der Kampagnenorganisation Foodwatch zurück, mit der die selbsternannten Verbraucherschützer zum Thema Mineralölrückstände in Lebensmitteln die Medien und Verbraucher offenbar bewusst in die Irre führen wollen. „Foodwatch hat damit ein Lehrstück der Verbrauchertäuschung abgeliefert. Wissentlich und willentlich versucht Foodwatch einmal mehr, einen Skandal zu inszenieren, wo keiner ist. Die Organisation verdreht erneut Sachverhalte und Zitate“, erklärt BLL-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff.

Fakt ist: Sogenannte Mineralöl-Stoffgemische sind heute ubiquitär, also überall vorhanden. Die moderne Analysetechnik erlaubt es, geringste Mengen nachzuweisen, vergleichbar einem Roggenkorn in einem Zug mit 30.000 Wagons. Man kann heutzutage überall in allem fast alles nachweisen. Es ist absolut richtig und wird vom BLL nicht geleugnet, dass es sich bei MOAH um Stoffgemische handelt, bei denen nicht auszuschließen ist, dass sich darunter Substanzen befinden, die krebserregend wirken können, weshalb sie als unerwünschte Einträge gelten. Mineralölrückstände müssen deshalb minimiert werden. Fakt ist aber auch: Dies geschieht seit Jahren durch die Lebensmittelbranche sehr erfolgreich.

Zum Sachverhalt: Der BLL wurde von Mitgliedsunternehmen gebeten, gegenüber ALDI Süd zum Thema Mineralölrückstände die wissenschaftlichen Erkenntnisse darzulegen, da das Unternehmen nicht Mitglied des BLL ist und sich Hersteller mit unerfüllbaren Forderungen konfrontiert sahen. Der Brief, basierend auf der offiziellen BLL-Stellungnahme (www.bll.de) belegt, dass der Verband die Gesundheitsrisiken NICHT falsch darstellt. Dabei deckt sich die Auffassung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) mit der Auffassung des BLL, wonach Übergänge von Mineralöl aus Recyclingpapier und -pappe auf Lebensmittel weitgehend minimiert werden sollen, aber eine Null-Kontamination nicht garantiert werden kann.

Auf diese einfache, wissenschaftliche, unbestrittene Tatsache hat der BLL auch ALDI Süd hingewiesen. Ferner hat der BLL darauf hingewiesen, dass die Branche bereits erfolgreiche Minimierungsstrategien angewandt hat und auch weiterhin daran arbeitet. Die betroffenen Produkt- und Verpackungsbereiche haben verschiedene Maßnahmen wie z. B. Materialoptimierung und -substitution eingeleitet, die zu einem deutlichen Rückgang der Belastung geführt haben.

Als einen der bedeutendsten Eintragungswege wurde dabei die von Zeitungen und Zeitschriften benutze mineralölhaltige Druckfarbe identifiziert. Über den Recyclingprozess der Transport-Kartons oder Verpackungsmaterialien konnten so Rückstände in Lebensmittel migrieren. Hier haben die Hersteller umfassend Maßnahmen ergriffen, um diese Gefahren zu minimieren, etwa durch Ausschluss von Recyclingkarton oder zusätzliche Innenverpackungen. Diese erfolgreiche Minimierungsstrategie bestätigen u. a. Berichte der amtlichen Lebensmittelüberwachung, sprich der Lebensmittelkontrolleure, sowie Warentests. Nachhaltige Maßnahmen der Verleger zum Ersatz von günstigen mineralölhaltigen Druckfarben, stehen noch aus.

Ohne Rücksicht auf diese Faktenlage verdreht Foodwatch den Sachverhalt, der zum Schreiben des BLL an ALDI Süd geführt hat. ALDI fordert eine Nulltoleranz. Diese kann bei den komplexen Eintragspfaden in die Lebensmittelverarbeitungsketten sowie der unvermeidbaren Präsenz der Mineralöle in unserer Umwelt von den Herstellern schlicht NICHT gewährleistet werden. Auch das BfR fordert deshalb eben keine Nulltoleranz, sondern eine Minimierung. „Es geht nicht darum, dass ein Lebensmittel nicht frei sein kann von Rückständen. Es geht darum, dass die Rückstandsfreiheit nicht gewährleistet werden kann, da sie eben nicht ausschließlich in den Händen der Hersteller liegt“, erläutert Minhoff.

Auch wenn Foodwatch dem eigenen Feindbild entsprechend die Verantwortung auch in diesem Fall an die Hersteller delegieren möchte und deshalb den BLL allein zum Spitzenverband der Lebensmittelindustrie erklärt, ist der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde der Spitzenverband der gesamten Lebensmittelbranche. Er bündelt die Interessen von Landwirtschaft, Handwerk, Industrie, Handel bis hin zu Gastronomie. Alle fachlichen Stellungnahmen, wie auch in diesem Fall zu Mineralölrückständen in Lebensmitteln, werden von allen Mitgliedern mitgetragen.

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)

Der BLL ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen der gesamten Lebensmittelkette – Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und angrenzende Gebiete – sowie zahlreiche Einzelmitglieder an.

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Quelle: BLL