Rauf aufs Rad: Strampeln für die Gesundheit

Ob Körper oder Geist – Fahrrad fahren ist perfekt, um fit zu bleiben oder wieder zu werden. So stärkt das regelmäßige „In-die-Pedalen-Treten“ beispielsweise das Herz, mobilisiert die Gelenke und streichelt die Seele.

Kaum rückt der Frühling in greifbare Nähe, vervielfacht sich die Zahl der Radfahrer auf unseren Straßen. Ob Holland- oder Rennrad, City-oder Treckingbike oder in den vergangenen Jahren auch immer öfter E-Bikes – die Deutschen steigen gerne aufs Rad.

Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes gab es im Jahr 2014 in Deutschland 72 Millionen Drahtesel in Deutschland. Das sind exakt 72 Millionen Fitness-Geräte, denn wer nur drei- bis viermal pro Woche 30 bis 45 Minuten in die Pedalen tritt, schafft die besten Voraussetzungen für eine gute Gesundheit. „Bereits verhältnismäßig kurze Strecken wie etwa die Fahrt zum Supermarkt oder ins Büro können beispielsweise den Gang ins Fitness-Studio ersetzen“, sagt Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer GEK.

„Dr. Rad“

Besonders positiv aus Sicht des Experten: Rad fahren ist ein Allround-Training. Es bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung, verbessert den Zucker- und Cholesterin-Stoffwechsel, stärkt Po- und Beinmuskulatur und eignet sich außerdem auch für Menschen, die aus orthopädischen Gründen auf andere Sportarten verzichten müssen. „Da man sein Gewicht, anders als etwa beim Laufen, nicht mit sich herumschleppt, ist Fahrrad fahren besonders gelenkschonend. Selbst wer bereits unter Kniebeschwerden leidet, ist auf dem Fahrrad gut aufgehoben. Der Druck auf die Kniegelenke ist aufgrund der entlastenden Wirkung von Sattel und Lenker niedriger und durch den regelmäßigen Tritt gleichmäßiger“, so Möhlendick. Ganz nebenbei macht eine Fahrt mit dem Rad auch den Kopf frei, besonders wenn die Strecke durch eine schöne Landschaft führt.

Die richtige Wahl

Wichtigste Voraussetzung für ein unbeschwertes Fahrvergnügen: Rad und Fahrer müssen optimal aufeinander abgestimmt sein. Das fängt bei der Wahl der „richtigen“ Fahrradart an, die wiederum von den individuellen Bedürfnissen abhängt. Für Fahrten ins Büro oder zum Einkaufen sind bequeme Holland- oder Cityräder optimal, da sie eine besonders angenehme Sitzposition haben. Wer es etwas sportlicher mag, entscheidet sich für ein Trecking-Rad, das durch seine Bereifung sowohl auf Asphalt als auch auf Feldwegen zügiges Fahren ermöglicht. Für diejenigen, die es öfter auf Schotterpisten oder in den Wald zieht, ist ein Mountainbike der beste Partner.

Ganz Sportliche setzen sich aufs Rennrad, ohne Zweifel die Fahrradart, mit der sich die höchsten Geschwindigkeiten erzielen lassen. Allerdings müssen sich neue Nutzer erst an die weit nach vorn gebeugte Sitzhaltung gewöhnen. Außerdem eignen sich die sehr dünnen Reifen nur für asphaltierte Strecken.

Eine Frage des Anspruchs

Auch welche Ausstattung ein Fahrrad haben sollte, hängt in erster Linie von den persönlichen Ansprüchen ab. Während erfahrungsgemäß für Fahrten in der Stadt meist eine Drei-Gang-Schaltung völlig ausreicht, sollte das Rad bei Touren ins Gelände oder einem Rennrad-Training schon deutlich mehr Gänge haben. „Keine Kompromisse sollten Radfahrer bei der Wahl des Sattels machen. Hier sollte man vor dem Kauf durchaus einige ausprobieren. Denn der „richtige“ Sattel ist der, der sich richtig anfühlt“, sagt Möhlendick.

Keine Geschmacksfrage ist dagegen die optimale Einstellung von Sattel. Als Faustregel für die richtige Sattelhöhe gilt: Wenn man auf dem Sattel sitzt und die Ferse mit durchgestrecktem Bein auf die nach unten gestellte Pedale absetzen kann, stimmt die Höhe. Wer dennoch unsicher ist, sollte sich direkt beim Kauf von einem Fachhändler beraten lassen.

So reagiert der Körper auf regelmäßiges Radfahren:

  • Stresshormone werden abgebaut;
  • der Ruhepuls sinkt;
  • das Herzvolumen steigt;
  • der Körper wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt;
  • der Fettstoffwechsel wird angekurbelt.

Quelle: Barmer GEK