Veranstaltung an der FH Münster präsentiert Lösungen für die Abfallvermeidung in der Lebensmittelbranche

Der Wert der letzten Krümel

Über kurz oder lang werden sich Betriebe der Ernährungswirtschaft mit der Aufgabe konfrontiert sehen, Lebensmittelabfälle zu erfassen und sie zu reduzieren. Die Vereinten Nationen haben dem Nahrungsmittelverlust den Kampf angesagt: Bis 2030 sollen die Abfälle um die Hälfte verringert werden. Dieses Ziel wurde auch von der EU aufgegriffen, und auf Bundesebene wird bereits an einer nationalen Strategie zur Umsetzung gearbeitet.

„Wertschätzung von Lebensmitteln ist nicht nur eine Frage der gesellschaftlichen Verantwortung, sondern auch eine der Wirtschaftlichkeit“, sagt Prof. Dr. Guido Ritter von der FH Münster. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) haben für diese Aufgabe wenig Ressourcen, wie Ritter auch aus eigenen Forschungsprojekten weiß. Der Wissenschaftler vom Institut für Nachhaltige Ernährung (iSuN) lädt gemeinsam mit der Handwerkskammer Münster alle KMU aus der Lebensmittelwirtschaft zu der Veranstaltung „Der Wert der letzten Krümel – Lebensmittelverluste in der Produktion und im Handel vermeiden“ ein. Angesprochen sind sowohl das Handwerk als auch die Industrie und Betriebe des Gastgewerbes.

In der Veranstaltung stellen Ritter und sein Team die neue Internetplattform „LAV – Lebensmittel Abfall Vermeiden“ vor. Mit ihrer Hilfe können Unternehmen konkrete Instrumente sowie Maßnahmen auswählen und in ihre Prozesse integrieren. Das Wissenschaftlerteam hat sie in dem laufenden, von der Deutschen Umweltstiftung geförderten Forschungsprojekt „Verluste in der Lebensmittelbranche vermeiden: Forschungstransfer in die KMU-Praxis“ entwickelt. Zudem gibt Ritter einen Überblick darüber, was kleine Betriebe tun können, und berichtet über die aktuelle Forschung. Ein konkretes Beispiel aus der Praxis präsentiert die Bäckerei Cibaria, die für ihre innovativen Ideen ausgezeichnet wurde.

„Der Wert der letzten Krümel – Lebensmittelverluste in der Produktion und im Handel vermeiden“ findet statt am Mittwoch, 13. April 2016, von 17 bis 19 Uhr an der FH Münster, Corrensstraße 25, Raum D 416. Anmeldungen sind ab sofort bis zum 11. April bei der Handwerkskammer über www.hwk-muenster.de/hygiene oder per E-Mail unter marion.buller@hwk-muenster.de möglich. Die Teilnahme ist kostenlos.

Fragen zur Veranstaltung beantworten Linda Niepagenkemper (0251 83-65582, niepagenkemper@fh-muenster.de) und Dr. Frank Kühn-Gerhard (0251 5203-328, frank.kuehn-gerhard@hwk-muenster.de).

Quelle: FH Münster