Gentechnik steht vor Revolution: 3sat-Schwerpunkt über Hoffnungen und Risiken

Die Genetiker erleben ihren zweiten Frühling! Was sich die  Wissenschaft vor mehr als 40 Jahren erträumte und sich bis heute  nicht erfüllte, weil die Verfahren zu ungenau, zu teuer oder zu  kompliziert waren, scheint nun möglich. Die große Hoffnung der  Wissenschaftler weckt eine Gen-Schere namens CRISPR/Cas9. Eingriffe  ins Erbgut sind wesentlich einfacher und exakter möglich. Viele  Probleme scheinen mit der Entdeckung der Gen-Schere gelöst, aber  andere entstehen. Der 3sat-Wissenschaftsschwerpunkt „Das Geheimnis  der Gene“ vom 7. bis zum 14. April in 3sat informiert in acht  Erstausstrahlungen über diese revolutionäre Entwicklung:

Am Donnerstag, 7. April, zeigen ab 18.30 Uhr drei Sendungen, „nano spezial: Züchters Traum“, „Schöne neue Gentechnik. Revolution in der  Pflanzenzucht“ (Teil 1/2, 20.15 Uhr) und die Gesprächssendung „scobel – Die neue grüne Gentechnik“ (21.00 Uhr), was in der grünen  Gentechnik – der Pflanzenzucht – heute schon in den Laboren dank der  Gen-Schere erforscht und zum Beispiel in der Landwirtschaft erprobt  wird. Es geht um Fortschritte, wie man etwa ohne giftige Chemikalien  effizient Ackerbau betreiben kann.

Am Mittwoch, 13. April, 20.15 Uhr und 21.00 Uhr, schaut die  zweiteilige Dokumentation „Unsere Evolution“ weit zurück in die  Evolutionsgeschichte, wo sich der Mensch über Anpassungen im Laufe  der Jahrtausende entwickelte. Doch heute können Wissenschaftler in  die „natürliche Evolution“ eingreifen, so dass sich die menschliche  Spezies neu formen könnte.

Am Donnerstag, 14. April, hinterfragen ab 18.30 Uhr drei  Sendungen, „nano spezial: Der perfekte Mensch“, „Schöne neue  Gentechnik. Neue Hoffnung in der Medizin“ (Teil 2/2, 20.15 Uhr) und  „scobel – Rasse, Blut und Gene“ (21.00 Uhr), was die neuen  Möglichkeiten in der Medizin bringen, wie etwa bei der Heilung von  schweren Krankheiten wie Krebs, Aids und Malaria. So ist es mit der  Gen-Schere möglich, bei HIV-Infizierten einen „Gendefekt“ zu  erzeugen. Forscher haben herausgefunden, dass dieser Gendefekt vor  Aids schützt. Kritiker sehen dagegen eher Frankenstein wieder  auferstehen.

Entdeckt haben das Verfahren CRISPR/Cas9 zwei Biochemikerinnen,  die gerade Anfang März den hochdotierten Paul-Ehrlich- und  Ludwig-Darmstaedter-Preis dafür erhalten haben: Jennifer Doudna von  der University of California in Berkeley, und Emmanuelle Charpentier, die seit Oktober 2015 Direktorin am Berliner Max-Planck-Institut für  Infektionsbiologie ist.

Quelle: 3sat