Spargel-Fälschern auf der Spur: Forscher entwickeln innovative Nachweismethode für Spargel „made in Germany“

Projekt des Monats April 2016

Regional erzeugte Lebensmittel sind gefragt – sie benötigen kurze Transportwege, erhalten Arbeitsplätze vor Ort und stehen für Nachvollziehbarkeit sowie eine hohe Qualität. So auch beim Spargel: Deutsche bevorzugen ihren Spargel „made in Germany“, der hierzulande von 2100 Unternehmen angebaut wird. Innerhalb Deutschlands haben sich verschiedene Spargelanbaugebiete einen besonderen Namen gemacht.

Diese Situation sorgt dafür, dass deutscher Spargel auch zu Recht seinen Preis hat – 2015 betrug der durchschnittliche Kilopreis 6,37 Euro. Das schafft Begehrlichkeiten: Es mehren sich Herkunftsverfälschungen mit Spargel aus anderen europäischen Ländern, in denen die Kilopreise teils bei 2 Euro liegen. Nicht nur das Deklarieren ausländischer Ware als Ware deutscher Herkunft lohnt sich, sondern auch die absichtlich falsche Verwendung der geschützten geographischen Herkunftsangaben. Momentan lassen sich diese Verfälschungen jedoch nicht nachweisen.

Vor diesem Hintergrund ist es Ziel eines laufenden IGF-Projektes des FEI, ein verlässliches und einfaches Analyseverfahren zu entwickeln sowie eine standardisierte Datenbank aufzubauen, die den objektiven Nachweis der geographischen Herkunft von Spargel ermöglicht. Das Forscherteam der Universität Hamburg und der Universität Tübingen setzt dafür auf zwei zeitgemäße Verfahren: die Kernspinresonanzspektroskopie (NMR-Spektroskopie) sowie die hochauflösende Massenspektrometrie (LC-MS/MS).

Es wird erwartet, dass die Verfahren sowohl von den Qualitätssicherungslaboratorien der Unternehmen als auch von Handelslaboratorien mit vertretbaren Kosten angewandt werden können. Davon werden nicht nur die Verbraucher profitieren, indem sie sicher sein können, dass ihr Spargel aus ihrer Region kommt, sondern auch die gesamte spargelverarbeitende Branche.

Informationen zum Projekt:
AiF 18349 N „Metabolomics-basierte Herkunftsbestimmung von Spargel (Asparagus officinalis) mittels NMR und LC-MS/MS unter Anwendung bioinformatischer Auswertungsverfahren“

… ein Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)

Pressekontakt:
Daniela Kinkel, PR-Referentin
Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI)
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Quelle: FEI