Taillenumfang ist der bessere Marker zur Einschätzung des Diabetesrisikos als der Body-Mass-Index (BMI)

Für die Einschätzung des Diabetesrisikos ist der Taillenumfang deutlich aussagekräftiger als das Körpergewicht oder der Körpermassenindex. Zu diesem Resultat kommt eine Untersuchung der Universität Halle. Die Wissenschaftler hatten vier Studien mit insgesamt über 10.000 Teilnehmern aus verschiedenen Regionen Deutschlands ausgewertet.

Auch die Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) mit rund 3.100 Probanden flossen in die Bewertung verschiedener anthropometrischer Marker ein: Körpergewicht und -größe, Körpermassenindex (BMI), Taillenumfang, das Taille-Hüft- und das Taille-Größe-Verhältnis standen auf dem Prüfstand.

Ein gängiges Maß zur Einschätzung des Körpergewichts ist der BMI, der das Verhältnis von Gewicht (in kg) zur Körpergröße (in m zum Quadrat) angibt. Beim BMI wird allerdings nicht berücksichtigt, wo das Fett sitzt. Und das ist für das gesundheitliche Risiko entscheidend. Fett im Bauchraum ist besonders schädlich, da es sich an den inneren Organen sammelt und sehr stoffwechselaktiv ist. Der Taillenumfang gibt dagegen den Zustand der Bauchorgane wieder und ermöglicht eine Beurteilung des viszeralen (im Körper liegenden) Fettgewebes.

Die Studienergebnisse bestätigten nun einen Zusammenhang zwischen diesen Körperdaten und dem Erkrankungsrisiko für Diabetes Typ 2: Zwischen den Markern des Bauchfetts, wie Taillenumfang und dem Verhältnis von Taillenumfang zur Körpergröße, war ein stärkerer Bezug zu dieser typischen ernährungsmitbedingten Krankheit, als es beim Gewicht und beim BMI der Fall war. Das konnte für Männer und Frauen gleichermaßen nachgewiesen werden.

Ganz einfach lässt sich der Taillenumfang selbst bestimmen. Bei freiem Oberkörper wird das Maßband im Stehen in Höhe des Bauchnabels angelegt und in gerader Linie um den Bauch geführt. Er sollte bei Frauen 88 cm und bei Männern 102 cm nicht überschreiten. Spezielle Fitnessprogramme sind neben einer ausgewogenen Ernährung geeignet, das Bauchfett zu reduzieren.

Weitere Informationen: http://bmjopen.bmj.com/content/6/1/e009266

Quelle: Heike Kreutz, www.aid.de