GEPA: Als Pionier in die nächsten 40 Jahre mit Umsatzsteigerung um 3 Prozent auf rund 69 Millionen Euro.

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(v.l.) Ong Wen Ping, Geschäftsführer des sozial engagierten Unternehmens Wax Industri aus Indonesien, von dem die GEPA zu fairen Bedingungen handgegossene Kerzen bezieht, mit GEPA-Geschäftsführer Matthias Kroth.
Foto: GEPA

Fair Trade-Kerzen: kleines Jobwunder auf Java

Fairer Handel zeigt die Verantwortung von Unternehmen und Politik auf, in Richtung kritischer Konsum und transparenter Lieferketten umzudenken. Das haben Verbraucherinnen und Verbraucher auch im letzten Jahr unterstützt: Der Großhandelsumsatz der GEPA ist im Kalenderjahr 2015 im Vergleich zu 2014 um 3 Prozent auf rund 69 Millionen Euro gestiegen.

Verbraucherinnen und Verbraucher kauften für rund 110 Millionen Euro (Umsatz zu Endverbrauchspreisen) z. B. Kaffee, Schokolade, Tee, Honig und Handwerksartikel ein.

Dabei ist zu beachten, dass das GEPA-Geschäftsjahr seit Mitte letzten Jahres durch Gesellschafterbeschluss auf Kalenderjahr umgestellt wurde. Bisher wich es vom Kalenderjahr ab und lief vom 1.4. bis zum 31.3. des Folgejahres.

“Unsere Markenstrategie mit ‘fair plus’ hat auch maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg beigetragen, da wir uns weiterhin gut in einem umkämpften Markt positionieren konnten. Wir danken allen Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Engagierten, dass sie den Fairen Handel der GEPA nicht nur im Jubiläumsjahr so unterstützt haben”, erklärte GEPA-Geschäftsführer Matthias Kroth.

“Sichtbarer Ausdruck der Verbraucherwünsche, die uns im Jubiläumsjahr auf den Weg gegeben wurden, ist die Sonderedition ’40 Jahre – Gute Wünsche’. Zitate setzen ein Zeichen für die Zukunft auf den “Lieblingsprodukten” – eine Bio-Kaffeemischung, eine Bio-Vollmilchschokolade und ein Bio-Darjeeling-Tee. Auch in den nächsten 40 Jahren wollen wir mit vereinter Kraft gemeinsam mit Verbrauchern, Fair Handelsbewegung und Politik weiter daran arbeiten, den Welthandel gerechter zu gestalten.”

Armut bekämpfen durch neue Arbeitsplätze in Ostjava

Seinen Beitrag zu gerechterem Handel leistet auch der GEPA-Partner Wax Industri aus Indonesien. Ong Wen Ping ist Geschäftsführer der Kerzenmanufaktur in einem wenig entwickelten Landstrich in Ostjava. Wax Industri war das erste größere Unternehmen, das in dieser abgelegenen Gegend Arbeitsplätze schaffte. Frauen erhalten hier besondere Chancen. Die Kerzen aus nachhaltigem Palmwachs werden in Handarbeit gegossen, poliert und verpackt.

Ong Wen Ping hat sich dabei ganz bewusst gegen Maschinen entschieden. “Was hätte es für einen Sinn gehabt, eine Fabrik hinzustellen, um billig zu produzieren? Nur wenn die Menschen hier ein stabiles Einkommen und gute Arbeitsbedingungen haben, können wir alle friedlich und ohne Kriminalität leben”, sagt der engagierte Firmengründer. “Wir bekämpfen durch den Fairen Handel die Armut in unserer Region, aber wir bekämpfen nicht Menschen, die arm sind. Der Dialog mit der GEPA unterstützt uns dabei, den Fairen Handel und unsere Produkte weiterzuentwickeln.”

Vertriebsbereiche

Der Vertriebsbereich Weltläden und Aktionsgruppen konnte mit rund 22 Millionen Euro seinen Umsatz 2015 um gut 1,3 Prozent leicht über Vorjahresniveau steigern. Der Anteil von GEPA-Produkten in Weltläden liegt bei über 50 Prozent. Erstmals hat die GEPA eine eigene Stelle zur Unterstützung der Neugründung von Weltläden eingerichtet. In Zukunft ist ein Premium-Ladenkonzept für Handwerk geplant, mit dem sich Weltläden besonders profilieren können.

Der Vertrieb Lebensmittel-, Bio- und Naturkosthandel erhöhte seinen Umsatz um 8,6 Prozent auf rund 25,5 Millionen Euro. So konnte bei Schlüssel-Kunden aus dem Lebensmittel- und Bio-Fachhandel der Umsatz gesteigert werden. Ein neues Holzdisplay für Aktionen und Zweitplatzierungen führte zu erfolgreicher Ausweitung der Distribution im Bio-Handel.

Der Vertrieb Außer-Haus-Service (z.B. Firmenkantinen oder Bildungseinrichtungen) konnte ein leichtes Plus um rund 1 Prozent auf 7,7 Millionen Euro verbuchen. Als Kunde wurde beispielsweise das Deutsche Fußball Museum in Dortmund gewonnen. 2016 schenkt mit der Landesgartenschau Eutin erstmals eine deutsche Gartenbau-Ausstellung GEPA-Kaffee aus. Beim DFB-Pokalfinale in Berlin am 21.5. ist die “café si-Bar” der GEPA wieder präsent.

Der Umsatz im Bereich Ausland/Verarbeiter ist um 4,8 Prozent auf rund 12,8 Millionen Euro gesunken. Hier handelt es sich vor allem um Auswirkungen von Rohwarenverkäufen an europäische Fair Handelsorganisationen. Diese schwanken je nach Verfügbarkeit.

Der Onlineshop für Endkunden konnte sich um 29,1 Prozent auf rund 0,9 Millionen Euro Umsatz steigern. Für Interessenten von veganen Produkten wurde das GEPA-Sortiment in einer eigenen Shop-Kategorie hervorgehoben. Der Ausbau von Kundenservice und Suchmaschinenoptimierung trug ebenfalls zur Steigerung bei.

Produktgruppen

Im Jubiläumsjahr 2015 entwickelten sich die Lebensmittelsortimente weiter gut: Der Bereich Lebensmittel gesamt wuchs um 6,6 Prozent auf 37,5 Millionen Euro. Spitzenreiter sind hier die Schokoladenprodukte mit einer Umsatzsteigerung von 17 Prozent auf 14,7 Millionen Euro. Der Renner sind die Sorten “Fleur de Sel” mit einem Absatzplus von 71,2 Prozent, die “Café Blanc” mit 67,2 Prozent und die Bio Cardamom mit 41,5 Prozent mehr Absatz. Auch loser Kakao konnte um 16,8 Prozent auf 7,6 Millionen Euro zulegen.

Kaffee verzeichnete einen leichten Rückgang um 1,1 Prozent auf 29,5 Millionen Euro. Der Trend zu Kaffeeraritäten setzt sich fort: Neu eingeführt wurde hier der Bio Café Machu Picchu aus Peru. Tee steigerte sich um 6,2 Prozent auf 3,9 Millionen Euro. Die im letzten Jahr neu eingeführten Wellness-Tees kamen gut an.

Handwerk

Insgesamt verzeichneten Handwerksprodukte einen Rückgang von 4 Prozent auf 1,8 Millionen Euro, bedingt durch eine zunehmende Anzahl von Mitbewerbern. Im Rahmen einer neuen Handwerksstrategie soll ein optimiertes attraktives Sortiment ab Herbst 2016 einerseits noch stärker die Trends in Nachhaltigkeit, Materialien und Wohnwelten aufgreifen, andererseits Schwerpunkte in Produktbereichen mit dem größten Potential setzen und die handwerklichen Kompetenzen der GEPA-Handelspartner fördern.

Auch die Kerzen von Wax Industri aus nachhaltigem Palmwachs werden im neuen Sortiment weiterhin Akzente setzen. 2014 eingeführt, haben sie sich sehr positiv entwickelt. Für 2016 konnte der Bestellwert bereits um rund 60 Prozent erhöht werden. Bestseller ist das Dreier-Set Tafelkerzen, aber auch Stumpenkerzen in verschiedenen Größen kamen gut an.

Veranstaltungen

Die GEPA auf dem 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig Als offizieller Förderer des 100. Deutschen Katholikentages ist die GEPA auch in Leipzig vom 25. bis 29.5. dabei. (Stand Nr. BS-006, Bio-Markt Wilhelm-Leuschner-Platz). Bei einer Diskussion zum Thema “Realitätscheck Fairer Handel” der GEPA-Gesellschafter ist am Donnerstag, 26.5. von 16.30 – 18 Uhr im Neuen Rathaus Leipzig auch GEPA-Pressesprecherin Barbara Schimmelpfennig mit auf dem Podium.

GEPA-Schülertag

Unter dem Motto “GEPA erleben – Fairen Handel entdecken” können interessierte Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen in Wuppertal und Umgebung am 29.6. bei der GEPA hinter die Kulissen schauen. Pro Schule sind maximal zehn Anmeldungen bis zum 31.5.2016 möglich, Infos unter www.gepa.de/Schuelertag2016

Faire Woche vom 16. bis 30. September 2016

“Fairer Handel wirkt” lautet das Motto. Kirchen, Verbände, Handel, Politik, Weltläden und alle Interessierten sind aufgerufen, sich auch dieses Jahr mit Veranstaltungen zu beteiligen: www.fairewoche.de

Das Thema “Wirkungen” verdeutlicht die GEPA zum einen am Beispiel Schokolade. Zum anderen veranstaltet sie eine Rundreise mit Handelspartner Greennet aus Thailand, von dem der Bio-Duftreis “Hom Mali” stammt. Alle Infos dazu finden sich rechtzeitig unter www.gepa.de

Bezugsquellen

Wunschprodukte und fairer Orangensaft

Die drei “Wunschprodukte” sowie fairer Orangensaft aus Brasilien zur Olympiade und viele weitere Lebensmittel- und Handwerksprodukte wie die Kerzen sind erhältlich in den Weltläden und im GEPA-Onlineshop für Endkunden unter www.gepa-shop.de

Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit über 40 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit.

Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk “Die Sternsinger”. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2014 als “Deutschlands nachhaltigste Marke”; gleichzeitig wurde sie dabei unter die Top 3 der nachhaltigsten Kleinunternehmen (bis 499 Mitarbeiter) gewählt. Außerdem hat sich die GEPA nach dem neuen Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de

Mitgliedschaften:

  • World Fair Trade Organization (WFTO)
  • European Fair Trade Association (EFTA)
  • Forum Fairer Handel (FFH)

Pressekontakt:
GEPA – The Fair Trade Company
Pressesprecherin Barbara Schimmelpfennig
GEPA-Weg 1, 42327 Wuppertal
Tel. 0202 / 266 83 -60
Fax 0202 / 266 83 10

Quelle: GEPA
Aussender: OTS