Liegt es doch am Essen? – Symposium zum Zusammenhang von Reizdarm und Gluten

Auf dem DGIM-Kongress in Mannheim sprachen Prof. Dr. Jörg-Dieter Schulzke und Dr. Michael Schumann, beide Charité Berlin, sowie Diätassistentin Annette Englert auf einem Symposium von Dr. Schär zum Thema „Reizdarmbeschwerden: Liegt es doch am Essen?“. Diskutiert wurden die Rolle von Nahrungsmittelallergien, sinnvolle Diäten beim Reizdarmsyndrom und ob Weizen auch ohne Zöliakie krank macht. In einem Interview fasst Dr. Schumann neueste Studienergebnisse und aktuelle Erkenntnisse zum Zusammenhang von Gluten und dem Reizdarmsyndrom zusammen. Das Videointerview und der Themenschwerpunkt „Glutenbedingte Erkrankungen – Reizdarm“ sind zu finden unter http://www.drschaer-institute.com/de/news/neuigkeiten-1161.html.

Dr. med. Michael Schumann
Dr. Michael Schumann beim Symposium von Dr. Schär auf dem DGIM-Kongress.

Das Reizdarmsyndrom (RDS oder IBS für Irritable Bowel Syndrome) zählt zu den häufigsten gastrointestinalen Erkrankungen und die Abgrenzung zur Zöliakie und zur Gluten-/Weizensensitivität (NCGS für Non-Celiac Gluten Sensitivity) ist schwierig. Inwiefern es einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Gluten und den Beschwerden von RDS-Patienten gibt, wird derzeit in der Forschung diskutiert.

Liegt die Ursache von Reizdarmbeschwerden in der Ernährung? Dies wurde in einem Symposium von Dr. Schär auf dem 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) thematisiert, der vom 9. bis zum 12. April 2016 in Mannheim stattfand. Im Auditorium folgten 250 Mediziner den Fachvorträgen von Prof. Dr. Jörg-Dieter Schulzke, Dr. Michael Schumann und Diätassistentin Annette Englert.

Über die Rolle von Nahrungsmittelallergien/-unverträglichkeiten in Bezug auf RDS klärte Englert auf. Dabei ist es wichtig, mögliche Ursachen für die Beschwerden abzuklären und verschiedene Diagnosen, beispielsweise Zöliakie oder Infektionen, auszuschließen. Da RDS mit immunvermittelten Nahrungsmittelunverträglichkeiten und nicht-immunvermittelten Nahrungsmittelintoleranzen assoziiert wird, spielt die Ernährung bei den Betroffenen eine Rolle. Dies macht die Betrachtung der verschiedenen glutenbedingten Erkrankungen – Zöliakie, NCGS und Weizenallergie – unerlässlich. Letztlich profitieren viele Reizdarmpatienten von einer glutenfreien Ernährung, auch wenn sie nicht von einer Zöliakie oder Weizenallergie betroffen sind.

Mögliche Diäten beim Reizdarmsyndrom stellte Prof. Schulzke in seinem Vortrag vor. Zwar gibt es keine allgemein gültige Ernährungstherapie beim RDS, jedoch ist es wichtig, die individuellen Symptome zu beachten und die Lebensmittel zu meiden, die die Symptomatik verstärken. Je nach Reizdarm-Typ können auch Medikamente wie Laxantien oder Opiate den Betroffen bei der Stuhlregulierung helfen.

Dr. Schumann stellte in seinem Vortrag neueste wissenschaftliche Daten zum Zusammenhang von Gluten und RDS vor. Im Anschluss stand er in einem Videointerview Rede und Antwort. „Hinter der Diagnose des Reizdarmsyndroms verstecken sich viele verschiedene Erkrankungen, die sich nur schwer voneinander trennen lassen“, so Schumann. Die Pathogenese beim RDS sei nicht einheitlich, sodass Probleme mit der Schleimhautbarriere, mit der Motilität des Darms, kleine Entzündungen oder Probleme mit Inhaltsstoffen der Nahrung ursächlich sein könnten.

Eine Standardtherapie gibt es aufgrund der unterschiedlichen Ausprägungen des RDS nicht. Jedoch sind zahlreiche therapeutische Ansätze vorhanden, die Abhilfe schaffen können. Eine aktuelle Studie der Charité Berlin hat beispielsweise hervorgebracht, dass ein Teil der Patienten mit Reizdarm-ähnlichen Symptomen von einer glutenfreien Ernährung profitiert. Dabei sei noch unklar, ob die Elimination von Gluten, den ATIs (Amylase-Trypsin-Inhibitoren) oder FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole) für die Symptombesserung verantwortlich sind. Gezeigt habe sich aber bei einem Drittel der Patienten, dass sich die Lebensqualität und der Tagesablauf durch die Reduktion der Symptome verbesserten.

Das Video-Interview vom DGIM-Kongress mit Dr. Schumann zum Thema Reizdarmbeschwerden sowie ein umfassender Themenschwerpunkt mit Studien und Fachwissen kompakt ist frei zugänglich beim DGIM-Onlinekongress 2016 unter www.dgim-onlinekongress.de/drschaer-reizdarm.

Die Dr. Schär Unternehmensgruppe

Dr. Schär ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von innovativen diätetischen Lebensmitteln für besondere Ernährungsbedürfnisse. Die langjährigen Kompetenzen, die enge Zusammenarbeit mit Ärzten, Ernährungsberatern, Wissenschaftlern und Konsumenten und die erfolgreiche Bearbeitung von Nischenmärkten macht die Unternehmensgruppe im Bereich Special Nutrition erfolgreich. Allen Produkten gemeinsam ist das Bekenntnis zu höchster, konstanter Qualität, geprüfter Sicherheit und geschmackvollem Genuss. Dabei gliedert Dr. Schär seine Geschäftsfelder in die zwei Hauptbereiche glutenfrei und Medical Nutrition.

Die langjährige Kompetenz im Bereich der diätetischen Lebensmittel bündelt das Unternehmen in seinem 2011 gegründeten Dr. Schär Institute, das die Wissensplattform für Ernährungsfachkräfte, Allgemeinmediziner und Fachärzte ist

und erste Anlaufstelle, wenn es um besondere Ernährungsanforderungen geht. Weitere Informationen zum Dr. Schär Institute und zum wissenschaftlichen Komitee von Dr. Schär finden Sie unter www.drschaer-institute.com.