RICHFIELDS: Eine Datenplattform, um mehr über die Ernährungsgewohnheiten von Verbrauchern zu erfahren

Damit „die gesunde Entscheidung auch die leichte Entscheidung“ ist, müssen wir unsere Ernährungsgewohnheiten kennen. Dieses Wissen wird durch die Analyse verschiedener Informationen (Daten) über Ernährungsgewohnheiten erworben. Dazu gehört: Welche Lebensmittel und Getränke kaufen, kochen und essen/trinken wir? Wo? Warum? Wie? Mit wem? In welchem sozialen und räumlichen Kontext?

Möglichkeiten durch große Datenmengen

Die bisherige Forschung hat gezeigt, dass die Datenlage zu Lebensmitteln, Ernährung und Gesundheit fragmentiert ist und maßgebliche Informationen fehlen. (1) Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bieten Wissenschaftlern innovative Möglichkeiten, um Verhaltensweisen zu verfolgen und Informationen darüber zu sammeln. Tagtäglich generieren Verbraucher und Industrie großen Datenmengen – das sind große Mengen an Informationen, die detaillierte Angaben zu Verhaltensweisen liefern, inklusive Angaben zu Ort und Zeit (z. B. über GPS).

Wenn sich diese datenreichen Quellen miteinander verbinden und analysieren lassen, haben sie das Potenzial, einen großen Beitrag zur Beantwortung wichtiger Fragestellungen zu leisten, um auf gesellschaftliche Herausforderungen im Bereich Ernährung und Gesundheit (zum Beispiel Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nachhaltigkeit) zu reagieren.

Ziele des RICHFIELDS-Projekts

RICHFIELDS will die technischen Voraussetzungen für eine Plattform mit Verbraucherdaten schaffen, auf der Informationen über unsere Ernährungsgewohnheiten gesammelt, vernetzt, verglichen und ausgetauscht werden können. Außerdem möchte RICHFIELDS herauszufinden, welche Mittel, Ressourcen und Dienste die Forschung unterstützen können, um mehr darüber zu erfahren, was wir essen und wie bzw. warum wir diese Entscheidungen treffen.

Was hat RICHFIELDS vor?

RICHFIELDS wird die Integration von Daten zu Kaufverhalten, Zubereitung und Verzehr von Lebensmitteln aus verschiedenen Quellen untersuchen:

  1. Verbraucher (z. B. Apps, Sensoren)
  2. Wirtschaft (inkl. Einzelhandel, E-Commerce, Versicherung, z. B. Verkaufsdaten)
  3. Forschung (auf europäischer und internationaler Ebene, z. B. Überwachungsdaten, personalisierte Ernährung).

Ein Geschäftsmodell stellt die Dienste der Plattform kurz dar und wie diese Einkommen erzeugen können, um die Plattform längerfristig zu finanzieren. Ein dazugehöriger Fahrplan skizziert, welche Schritte erforderlich sind, um die Plattform überall in Europa einzuführen.

Machen Sie mit!

RICHFIELDS lädt Akteure ein, Fragen zu Datenhoheit, Datenschutz, Schutz- und Urheberrechten, Ethik und Organisationsstrukturen zu diskutieren und ein Regelwerk für die Datenplattform zu entwickeln. Um mitzumachen, beteiligen Sie sich an den Diskussionen der LinkedIn-Gruppe.

Über das Konsortium

Aufgrund des von der EU besonders betonten Bedarfs an erstklassigen Forschungsinfrastrukturen wird RICHFIELDS durch das EU-Programm Horizont 2020 gefördert. Der Startschuss für RICHFIELDS fiel am 1. Oktober 2015, die Finanzierung ist auf drei Jahre angelegt. Das Projekt wird vom niederländischen Institut LEI Wageningen UR koordiniert. Sechzehn Projektpartner aus 12 Ländern bündeln dabei ihre Kompetenzen aus den Bereichen Ernährung, Soziologie, Informationsmanagement, IuK, Wirtschaft, Verbraucherwissenschaft und Lebensmittelverarbeitung.

RICHFIELDS wird vom Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation Horizont 2020 gefördert (Finanzhilfevereinbarung Nr. 654280).

Weiterführende Informationen finden Sie auf: http://www.richfields.eu/

Literatur

  1. EuroDISH (2015). Milano Milestone: A declaration of the EuroDISH results and discussion points on future needs, which was presented at the World Expo Milano, May 15th 2015.

Quelle: FOOD TODAY 04/2016