Verbraucher schätzen Lebensmittelsicherheit: staatliche Maßnahmen gut, eigene Küche unterschätzt

Mehr als 70 Prozent der Verbraucher schätzen die Lebensmittel auf dem deutschen Markt als sicher ein. Dennoch machen sie sich Sorgen über Themen wie Antibiotikaresistenzen und Gentechnik, hat der dritte BfR-Verbrauchermonitor gezeigt. An der repräsentativen Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nehmen seit 2014 halbjährlich über tausend Personen ab 14 Jahren teil. Das BfR ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Offenbar haben Medien einen deutlichen Einfluss auf die Risikowahrnehmung der Menschen. Wenn Themen in der Öffentlichkeit unter dem Risikoaspekt diskutiert werden, bleibt beim Verbraucher ein ungutes Gefühl – auch wenn sie deutsche Lebensmittel generell für sicher halten. Das betrifft in erster Linie Antibiotikaresistenzen und gentechnisch veränderte Erzeugnisse, über die 66 bzw. 63 Prozent der Befragten besorgt sind. Auf Platz 3 und 4 stehen Pflanzenschutzmittel-Rückstände (60 %) und Mikroplastik in Produkten (52 %), während eine Verunreinigung durch Keime als weniger gefährlich eingeschätzt wird. Die Lebensmittelhygiene im eigenen Haushalt steht mit 10 Prozent an letzter Stelle der „Sorgenliste“.

Gerade hier lässt sich aber persönlich die Lebensmittelsicherheit verbessern. Denn in der eigenen Küche vermehren sich natürlich vorhandene Bakterien am schnellsten. „Lebensmittel müssen zunächst richtig gekühlt und dann bei der Zubereitung richtig erhitzt werden“, so Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom aid infodienst. „Fleisch- oder Fischgerichte also immer vollständig durchgaren oder die Lebensmittel richtig reinigen, Salat und Gemüse beispielsweise unter fließendem Wasser waschen. Das A und O ist Sauberkeit in der Küche, und zwar vom Schneidbrett bis zum Spüllappen.“

Mehr als die Hälfte der Deutschen hat das Vertrauen, dass staatliche Stellen die Gesundheit der Verbraucher schützen. 55 Prozent wünschen sich jedoch mehr konkrete Maßnahmen wie Verbote und Beschränkungen. Für den Verbraucher ist eine „ungesunde Ernährung“ nach Umweltbelastung und Rauchen das größte gesundheitliche Risiko. An vierter Stelle steht bei den Befragten ein zu hoher Alkoholkonsum, gefolgt von belasteten Lebensmitteln.

Wie erkennt man, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist? Wie lagert
man Lebensmittel hygienisch einwandfrei? Antworten auf diese und viele
andere Fragen liefert die aid-Broschüre „Lebensmittelhygiene –
Praxishandbuch zur Lebensmittellagerung im Haushalt“

Quelle:  Heike Kreutz, www.aid.de