AOK-Faktenbox zeigt: Lebensmittel-Allergietest ohne Nutzen

Zum Deutschen Lebensmittel-Allergietag am 21. Juni informiert die AOK in einer neuen Faktenbox auf www.aok.de/faktenboxen über Nutzen und Schaden des Immunglobulin-G-Tests (IgG-Test). Er wird von manchen Ärzten und Heilpraktikern zum Nachweis von Nahrungsmittel-Allergien angeboten.

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„Die Faktenbox zeigt, dass dieser Test zur Erkennung von Nahrungsmittel-Allergien völlig ungeeignet ist“, sagt Dr. Kai Kolpatzik, Leiter der Abteilung Prävention im AOK-Bundesverband. Gleichzeitig stelle die Faktenbox aber auch den möglichen Schaden dar, der durch den „Allergie-Check“ entstehen könne: „Wegen der irreführenden Ergebnisse des Tests verzichten die Menschen womöglich auf gesunde Nahrungsmittel, die ihnen eigentlich gut tun würden“, so Kolpatzik. Zudem könne der Blick auf tatsächlich vorliegende Lebensmittelallergien getrübt werden.

Die jüngste AOK-Faktenbox ist wieder in Zusammenarbeit mit dem Harding-Zentrum für Risikokompetenz am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung erstellt worden. „Es ist uns ein Anliegen, über Nutzen und Schaden von sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen aufzuklären“, sagt Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Leiter des Harding-Zentrums. „In diesem Fall ist die Sachlage klar: Der Test ist unsinnig und verunsichert die Patienten nur. Trotzdem wird er immer wieder als Selbstzahler-Leistung angeboten“, so Gigerenzer.

Mittlerweise umfasst das Online-Angebot der AOK insgesamt 16 Faktenboxen. Die Boxen informieren kurz und leicht verständlich über Medizin- und Gesundheitsthemen. Das Angebot wird schrittweise erweitert und ist Bestandteil des Engagements der AOK für eine bessere Gesundheitskompetenz.

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Quelle: AOK