Futtermittel ohne Gentechnik: Wer will das bezahlen?

Bei gentechnik-freien Futtermitteln in Deutschland gibt es aktuell keine Lieferengpässe, auch wenn derzeit mehr als achtzig Prozent der weltweiten Sojaproduktion mit gentechnisch veränderten Sorten erzielt werden. Das hat eine Studie ergeben, die das Thünen-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erstellt hat. Danach bremst nicht knappe Verfügbarkeit einen stärkeren Einsatz konventioneller Sojabohnen in der Tierfütterung, sondern deren höhere Kosten. Doch weder die meisten Verbraucher, noch die anderen Akteure in der Produktionskette sind bereit, für „ohne Gentechnik“-Futtermittel mehr zahlen zu wollen.

Genaue Zahlen über Umsätze gibt es zwar nicht, aber inzwischen tragen zahlreiche Lebensmittelprodukte das „ohne Gentechnik“-Label. Verbreitet ist es vor allem bei Eiern, Geflügelfleisch und Milch, weniger bei Schweine- oder Rindfleisch – und erst recht nicht bei verarbeiteten und aus mehreren Zutaten zusammengesetzten Lebensmitteln. Zwar nimmt nach Angaben des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) die Anzahl der Produkte mit dem Label zu, ihr Anteil am Gesamtumsatz des Lebensmittelmarktes ist aber weiterhin gering.

Im letzten Jahr haben die großen Handelsunternehmen angekündigt, künftig bei ihren Eigenprodukten auf den Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel verzichten zu wollen. Doch: Ist das überhaupt noch möglich, wenn weltweit mehr als 80 Prozent der angebauten Sojabohnen gentechnisch verändert sind? Dazu hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Studie beim ressorteigenen Thünen-Institut in Auftrag gegeben.

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Quelle: transGEN