NRW geht voran bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen

Zehnte Station der Sommertour „NRW is(s)t…“: Minister Remmel informiert sich bei der Bio-Molkerei Söbbeke in Rosendahl über die Vermeidung von Lebensmittelabfällen.

Verbraucherschutz- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel kritisiert die unnötig hohe Verschwendung von Lebensmitteln. „Mehr als elf Millionen Tonnen an essbaren Lebensmitteln werden in Deutschland jedes Jahr weggeworfen. In einem Land zwischen reich gedeckten Esstischen und den Tafeln für die Armen ist das nicht nur ein moralisches Problem. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben gleichzeitig auch finanzielle Einbußen“, sagte Minister Johannes Remmel bei seinem Besuch der Bio-Molkerei Söbbeke in Rosendahl im Rahmen seiner diesjährigen Sommertour „NRW is(s)t…“.

Die Molkerei nimmt teil an der Studie „Lebensmittelabfalldaten für mehr Nachhaltigkeit in der Ernährungsindustrie“ (LeDaNa), die im Auftrag des NRW-Verbraucherschutzministeriums von der Universität Witten/Herdecke durchgeführt, das Budget beträgt rund 80.000 Euro. „Nicht nur in den Haushalten ist das Wegwerfen von Lebensmitteln ein Problem, es beginnt schon eine Stufe vorher in der Produktion.

Hierzu gibt es bisher keine validen Daten. Während die Bundesregierung das Thema verschläft, sind wir aktiv im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher. NRW is(s)t wertschätzend, davon bin ich überzeugt. Die Ergebnisse des LeDaNa-Projekts sollen dazu beitragen, Lebensmittelabfälle zu erfassen, zu vermeiden und der Ernährungsindustrie dabei Hilfestellung zu geben“, sagte Minister Remmel.

Auf Basis internationaler und nationaler Studien und gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der Ernährungswirtschaft sollen im Rahmen von LeDaNa praxistaugliche Definitionen von Lebensmittelverlusten in Unternehmen entwickelt werden. Durch den Austausch mit den Projektpartnerinnen und Projektpartnern wird außerdem ermittelt, welche Abfalldefinitionen in der Praxis Anwendung finden können, welche Informationen zu Lebensmittelverlusten in Unternehmen vorhanden sind und welche Hindernisse bei der Ermittlung von Abfalldaten in Unternehmen auftreten.

Das Projekt LeDaNa läuft bis Ende Juni 2016. Ziel des Forschungsprojektes ist es, gemeinsam mit Unternehmen der Lebensmittelbranche einen Leitfaden zur Erhebung, Nutzung und Kommunikation von Daten zu Lebensmittelverlusten zu entwickeln. Der Leitfaden dient Unternehmen als Hilfestellung bei der Bearbeitung des Themas Lebensmittelverluste und stellt gleichzeitig eine einheitliche und fundierte Basis zur Ermittlung und Kommunikation von Verlust- und Abfallmengen dar.

„Nachhaltigkeit liegt uns als Bio-Unternehmen einfach am Herzen. Der sorgfältige und wertschätzende Umgang mit dem Rohstoff bis zum fertigen Lebensmittel ist uns dabei besonders wichtig. Durch die Zusammenarbeit mit der Universität Witten/Herdecke im Projekt LeDaNa bekommen beide Seiten wichtige Impulse, um sich für die Verringerung von Lebensmittelverlusten noch stärker einzusetzen“, sagte Nicolò Polla, Geschäftsführer der Molkerei Söbbeke.

Die Bio-Molkerei Söbbeke wurde im Rahmen eines Experten-Interviews zum Umgang mit Lebensmittelverlusten sowie zur Verfügbarkeit von Daten zu Verlusten befragt. Die Ergebnisse fließen als Praxisperspektive in die Erstellung des Leitfadens. Außerdem wird die aktuelle Version des Leitfadens von der Firma Söbbeke in ihrer Praxistauglichkeit bewertet.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Söbbeke prüfen, ob sich die im Leitfaden vorgeschlagene Herangehensweise (z. B. zur Definition von Lebensmittelverlusten, die Verfahren zur Erfassung von Daten, die Anforderungen an Dokumentation und Transparenz, etc.) in den unternehmerischen Alltag intergieren lassen. Neben Söbbeke wird der Leitfaden in weiteren Unternehmen der Lebensmittelbranche getestet.

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Quelle: MKULNV NRW